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Die Reichskanzlei
Die Reichskanzlei war die Behörde des Reichskanzlers des Deutschen Reichs von 1878 bis 1945. Die Behörde war vor allem für den Verkehr des Reichskanzlers mit den übrigen Reichs- und Staatsorganen verantwortlich. Die Leitung oblag einem Staatssekretär. Sie hatte ihren Sitz in der sogenannten „Alten Reichskanzlei“ in der Berliner Wilhelmstraße 77, dem ehemaligen Palais des polnischen Fürsten Antoni Henryk Radziwiłł, auch „Palais Radziwill“, „Palais Schulenburg“ oder „Reichskanzlerpalais“ genannt. Die Reichskanzlei wurde auf Drängen Otto von Bismarcks in diesem Gebäude eingerichtet. Die Reichskanzlei wurde zuweilen auch „Reichskanzleramt“ genannt. Sie ist aber nicht zu verwechseln mit dem tatsächlichen Bundeskanzleramt des Norddeutschen Bundes, das seit 1871 Reichskanzleramt hieß. Es entwickelte sich zum Reichsamt des Innern.
Die Buchreihe
1944 ist die militärische Niederlage Deutschlands nur noch eine Frage der Zeit. Die besetzten Gebiete gehen größtenteils verloren, im Herbst überschreiten die Alliierten von Ost und West die Reichsgrenzen. Verheerende Luftschläge legen Städte in Schutt und Asche, zerstören wichtige Industrieanlagen und die Verkehrsinfrastruktur. Während die Zeichen längst auf Untergang stehen und Millionen Flüchtlinge aus dem Osten in westliche Reichsteile drängen, mobilisiert das NS-Regime letzte Reserven und verzögert unter furchtbaren Verlusten das Unvermeidbare: Im Mai 1945 folgt die bedingungslose Kapitulation. Die Abwicklung des verbrecherischen Regimes übernimmt Hitlers Nachfolger Dönitz. – Der Abschlussband der Edition führt in 219 aufwendig kommentierten Dokumenten zu zentralen Problemfeldern der NS-Regierungspolitik und macht administrative Entscheidungsprozesse sichtbar. Ein Anhang zur „Regierung Dönitz“ vervollständigt den Band.