Radiosender RIAS 2 und die DDR

Gebäude des RIAS und von Deutschlandradio Kultur in Berlin-Schöneberg
Gebäude des RIAS und von Deutschlandradio Kultur in Berlin-Schöneberg 2012 Bild: Avda CC BY-SA 3.0

RIAS 2 war ein Radiosender, der aus West-Berlin sendete. Ursprünglich am 1. November 1953 gegründet, war dieser Sender ein Ableger des RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor).


Der Hauptsender RIAS wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen und hatte seinen Sitz im West-Berliner Bezirk Schöneberg. Dieser Sender wurde hauptsächlich von den Amerikanern betrieben und galt als Stimme des Westens im geteilten Deutschland. Die Gründung von RIAS 2 kam fast ein Jahrzehnt nach dem Beginn des Hauptsenders und zielte darauf ab, eine jüngere Hörerschaft anzusprechen.

Logo des ehemaligen Rundfunksenders RIAS Berlin
Logo des ehemaligen Rundfunksenders RIAS Berlin

Trotz seiner Ausstrahlung aus West-Berlin erlangte RIAS 2 auch in Ost-Berlin und in der DDR Popularität. Die Programme des Senders boten einen deutlichen Kontrast zu den oft propagandistischen Inhalten der staatlich kontrollierten Medien in der DDR. Für viele Ostdeutsche bot RIAS 2 eine Verbindung zur westlichen Welt und präsentierte Musik, Nachrichten und andere Inhalte, die im Osten oft zensiert oder überhaupt nicht ausgestrahlt wurden.

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Die Bedeutung von RIAS 2 für die DDR war immens. In einer Zeit, in der der Eiserne Vorhang Europa in Ost und West teilte und der Kalte Krieg seinen Höhepunkt erreichte, boten Sender wie RIAS 2 einen Hoffnungsschimmer für die Menschen im Osten. Sie konnten durch diesen Sender einen Blick in die westliche Kultur und Lebensweise werfen, die ihnen oft vorenthalten wurde. Darüber hinaus wurden auch kritische Informationen über das DDR-Regime und internationale Ereignisse ausgestrahlt, die in den staatlichen Medien der DDR nicht berichtet wurden.

Die Reichweite von RIAS 2 erstreckte sich weit über die Grenzen von West-Berlin hinaus. Viele Menschen in der DDR stellten ihre Radios heimlich auf die Frequenz von RIAS 2 ein und hörten trotz der potenziellen Gefahren für sich und ihre Familien heimlich zu. Dies war ein deutliches Zeichen dafür, wie hungrig die Menschen in der DDR nach unzensierten Informationen und nach Verbindungen zur Außenwelt waren.

RIAS 2 konnte in der DDR auf verschiedenen Frequenzen empfangen werden. Gemäß den Informationen aus dem Radiomuseum wurde RIAS 2 auf der Mittelwelle zunächst auf 737 KHz und später auf 855 KHz ausgestrahlt. Es war bekannt, dass die DDR versuchte, den Empfang von RIAS mit Störsendern zu beeinträchtigen, was bedeutet, dass die tatsächlichen Empfangsbedingungen je nach Ort und Zeit variieren konnten, was ein starkes Rauschen und Pfeifen beim Empfang zur Folge hatte.

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RIAS 2 war nicht nur ein Radiosender, sondern auch ein Symbol für Freiheit und Widerstand gegen das repressive DDR-Regime. Es bot den Menschen im Osten einen seltenen und wertvollen Einblick in eine Welt jenseits der Mauer, die sie von der westlichen Zivilisation trennte.

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