Zahnarztangst: Diagnose und Ursachen

Zahnarztangst

Steht der nächste Zahnarzttermin an, so macht sich bei vielen Menschen gleich ein mulmiges Gefühl breit, egal, ob es sich um eine schmerzfreie Routinebehandlung oder einen größeren Termin handelt. Für etwa 40% aller Erwachsenen, geht die Angst aber über das mulmige Gefühl hinaus: Zahnarztangst oder auch Dentalphobie, nennt sich dieses Phänomen und kann mit Symptomen wie Panikattacken, Schweißausbrüchen und Zittern einhergehen.

Was aber steckt hinter diesem Problem? Und welche Möglichkeiten gibt es, um die Angst zu mildern und dem Zahnarzttermin seinen Schrecken zu nehmen?

Welche Ursachen können hinter Zahnarztangst stecken?

Die Wurzeln der Angst vor Zahnärzten sind oft im Kindes- und Jugendalter zu finden. Schlechte Erfahrungen, unangenehme Behandlungserlebnisse und vielleicht sogar Schmerzen brennen sich in das Gedächtnis ein und werden beim Begriff Zahnarzt sofort assoziiert. Doch nicht nur eigene Erfahrungen spielen eine Rolle, auch negative Erlebnisse aus dem Umfeld von Familie und Freunden können die Entstehung von Zahnarztangst verstärken.

Vielleicht sind es auch die Instrumente die Angst machen? Bild: Tima Miroshnichenko / pexels.com
Vielleicht sind es auch die Instrumente die Angst machen? Bild: Tima Miroshnichenko / pexels.com

Bei der Dynamik der Dentalphobie handelt es sich gleichsam um einen Teufelskreis: Betroffene nehmen Routineuntersuchungen aus Angst nicht wahr, sodass kleine Baustellen im Dentalbereich nicht im Anfangsstadium festgestellt werden können. So wird der Termin hinausgezögert, bis die Schmerzen schlussendlich nicht mehr auszuhalten sind und kein Weg mehr an einem Zahnarztbesuch vorbeiführt. Dieser fällt dementsprechend unangenehm aus, erfordert die verschleppte Symptomatik doch eine komplexere Behandlung, welche erneut als negative Erfahrung in Erinnerung bleibt und den angstverstärkenden Zyklus weiter verstärkt.

Es wird deutlich: Das zentrale Problem bei der Zahnarztangst liegt im Vermeidungsverhalten: Termine werden nicht wahrgenommen, aufgeschoben oder sogar aus purer Angst unangemeldet nicht wahrgenommen und das Problem wird nicht offen und ehrlich dem behandelnden Arzt kommuniziert. Wie aber kann ein Weg aus dem Kreislauf der Phobie aussehen?

Lösungsansätze gegen Zahnarztangst

Mit dem Zahnazt reden Bild: Cedric Fauntleroy /pexels.com/
Mit dem Zahnarzt reden Bild: Cedric Fauntleroy /pexels.com/

▶ Reden hilft!

Oftmals ist ein Schamgefühl Teil der Dynamik: Vielen Angstpatienten ist die Problematik ihres Verhaltens sehr wohl bewusst, sie fühlen sich allein mit ihrem Gedankenkreislauf schämen sich jedoch mit einer so intimen Angst offen umzugehen. Ein offenes und vertrauliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt zuführen ist dabei der erste und wichtigste Schritt, um gegen die Angst anzukämpfen. Zahnärzten ist die dargestellte Problematik oft nicht fremd, in den meisten Fällen sind sie auch bei anderen Patienten schon auf eine ähnliche Thematik gestoßen. Es ist somit ein mutiger und erfolgsversprechender Schritt, dem Arzt sein Schwierigkeiten zu schildern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Vielleicht ist es sinnvoll für ein solches Gespräch einen Termin zu vereinbaren, der unabhängig von einer Zahnarztbehandlung ist, da so ein Blackout durch die Angst vermieden wird und sich die ohnehin schon aufregende Situation nicht zusätzlich anspannt. Ideen für Lösungsansätze sollten dann stets auf die konkrete und individuelle Symptomatik abgestimmt sein: Einem Patienten, der bereits im Wartezimmer in die Spirale der Angst gerät und an Zittern, Herzrasen, Hyperventilation und Schwitzen leidet könnte es helfen, in Zukunft Termine so zu vereinbaren, dass die Wartezeiten minimiert werden. Doch auch im Behandlungsraum gibt es Möglichkeiten der Angst zu begegnen.

▶ Hypnose beim Zahnarzt

Viele Ärzte arbeiten bereits ergänzend zu sonstigen schmerzlindernden Methoden mit Hypnosen. Hierbei wird der Patient in einen entspannten, zwar bewussten aber doch weniger empfänglichen Zustand versetzt, wodurch Ängste und Stress gemindert und bestenfalls sogar vermieden werden können.

Deutschlandweit bieten viele Zahnärzte diese erfolgsversprechende und innovative Behandlungsmöglichkeit an, sodass es allerorts möglich ist über die Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose einen auf diesem Gebiet fachkundigen Arzt zu finden.

▶ Vorsorgemöglichkeiten nutzen

Da Dentalphobiker im Rahmen des Vermeidungsverhaltens oft komplexere Behandlungen benötigen lohnt es sich über eine zusätzliche Zahnversicherung nachzudenken. Diese ist ein Versicherungsschutz für die eigenen Zähne und übernimmt die Kosten für Behandlungen aller Art, Zahnersatz und Implantate –je nach Anbieter auch alternative Anästhesie. Die Sicherheit, die diese Absicherung bietet, kann den Angstpatienten zumindest vor der Sorge um eventuell anstehende Kosten befreien und so zu einem entspannteren Umgang mit Zahnarztbesuchen beitragen.

Dentalphobie: ein ernstzunehmendes Problem!

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Mehr Informationen

Deutlich wird, dass es sich bei der Zahnarztangst um ein verbreitetes und ernstzunehmendes Problem handelt, welches viel Unbehagen und unangenehme Gefühle verursachen kann und dementsprechend schnell und direkt gelöst werden sollte. Eigeninitiative und Mut sind in diesem Falle das beste Rezept, um die Angst dauerhaft zu mildern. Auf diesem Wege steht einem entspannteren Zahnarztbesuch in der Zukunft bald nichts mehr im Wege!

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