Viele Menschen mit Bluthochdruck gehören im Falle einer Coronavirus-Infektion zur Risikogruppe. Doch die gute Nachricht vorweg: Laut aktuellen Erkenntnissen sind Bluthochdruck-Patienten nicht häufiger von schweren Verläufen betroffen als Menschen mit normalem Blutdruck. Was Sie im Fall einer Quarantäne als Blutdruck-Patient tun können und beachten sollten, erfahren Sie hier.
Soll ich meine Medikamente trotz Infektion weiter einnehmen?
Um gleich zum wichtigsten Punkt zu kommen: Nehmen Sie Ihre Medikamente weiterhin so ein, wie Sie es mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprochen haben. Auch ACE-Hemmer und Sartane können laut der europäischen Arzneimittelbehörde EMA und medizinischer Fachgesellschaften in Europa und den USA weiterhin eingenommen werden. Laut Experten ist das wichtig um Herzinfarkten, Schlaganfällen und Nierenschäden wirksam vorzubeugen. Der Nutzen dieser Medikamente ist mittlerweile durch viele Studien belegt und sollten bei Bluthochdruck daher nicht abgesetzt werden. Es wird empfohlen die Behandlung wie gehabt fortzusetzen und den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Wenn Sie Behandlungen anpassen möchten, können Sie sich auch telefonisch mit Ihrer Arztpraxis in Verbindung setzen.
Was kann ich sonst noch für meine Gesundheit in der Quarantäne tun?
Wenn Sie als Blutdruck-Patient in Quarantäne müssen, sollte das kein Grund zur Sorge sein. In den eigenen vier Wänden gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um etwas für die Gesundheit zu tun und den Blutdruck zu senken:
- Achten Sie auf eine salzarme Kost und ernähren Sie sich ausgewogen. Nehmen Sie Lebensmittel wie Olivenöl, Knoblauch, Grünkohl, Feldsalat, Spinat, Meerrettich, Rote Bete, Spargel, weiße Bohnen, Erbsen, Aprikosen, Walnüsse oder Tomatenmark zu sich – diese Nahrungsmittel gelten als natürliche Blutdrucksenker. Geben Sie nur wenig Salz hinzu und würzen Sie lieber mit anderen Gewürzen wie Pfeffer, Chili, Curry, Kümmel etc.
- Bewegen Sie sich (sofern es die Infektion zulässt) für 30 Minuten am Tag. Machen Sie beispielsweise leichte Gymnastik, Yoga oder Pilates. Dazu gibt es hervorragende anfängergerechte Anleitungen auf Youtube.
- Führen Sie Entspannungsübungen durch. Wussten Sie, dass Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Fantasiereisen den Blutdruck senken können? Das ist inzwischen sogar mehrfach belegt. Am Ende dieses Artikels finden Sie eine kurze Anleitung für eine Meditation.
- Achten Sie auf moderaten Alkoholkonsum. Wenn Sie Raucher sind, empfiehlt es sich, eine Entwöhnung anzugehen.
Meditations-Anleitung: Nach Stille suchen
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Mehr InformationenBei dieser Meditationstechnik steht Ihre Atmung im Mittelpunkt. Setzen Sie sich dafür aufrecht hin und achten Sie circa 5 bis 15 Minuten auf Ihren Atem. Sollten Ihre Gedanken abschweifen ist das überhaupt kein Problem. Stellen Sie sich Ihre Gedanken als “Wolken” vor, betrachten Sie diese kurz und lassen Sie sie anschließend weiterziehen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit nun wieder auf die Atmung. Merken Sie, wie Ihr Atem langsam ein- und ausströmt? Wie Ihr Atem die Lungen und Ihren Bauchraum füllt?
Sollte das Meditieren nicht gleich auf Anhieb klappen, dann seien nicht so streng mit sich – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das Zauberwort beim Meditieren heißt “Regelmäßigkeit”. Meditieren Sie täglich, um von der Wirkung zu profitieren. 5 Minuten reichen für den Anfang vollkommen aus. Mit der Zeit können Sie sich dann steigern. Nach ein paar Meditationen kehrt dann oft auch mehr Ruhe im Kopf ein.