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Der Eiswurm und die FelsenkellerBrauerei
Bei einem Wochenendseminar bei der CRESCO Akademie, war ich sehr überrascht über die bauliche Kulisse, die mich erwartete. Der Felsenkeller Dresden (Sachsen) liegt an der Weisseritz im Plauenschen Grund und ist eine ehemalige Bierbrauerei. Wie ich erfahren konnte, war der Dresdner Felsenkeller (um die 1900) eine der größten Brauerein Deutschlands. Heute ist der Felsenkeller ein Industriedenkmal mit ca. 190 Mieteinheiten für den privaten oder gewerblichen Gebrauch. Das traditionsreiche Dresdner Felsenkeller Pilsner wird heute im neuen Feldschlößchen Brauhaus produziert.
[asa2]B01BTMK1YW[/asa2]Das schrecklichste der Schrecken, das war der Wurm, er tat am Eise lecken.
Dieser Spruch stand auf einem großen Ölgemälde, das die Felsenkeller Brauerei Aktiengesellschaft von 1856 im Jahre 1887 in Auftrag gab und welches, nach Aussagen einiger Mieter, früher noch zu besichtigen war. Der Verbleib des Gemäldes konnte ich nicht in Erfahrung bringen, man vermutet das es in den privaten Besitz des Besitzers übergegangen ist. (Für Hinweise wäre ich sehr dankbar)
In die Felsen, die neben der Brauerei hochragen, wurden früher lange Gänge gehauen, in der das Bier gelagert wurde. Damit es nicht schlecht wird, mußte man es mit Eis kühlen. Dieses Eis wurde in die Gänge getragen und das Bier wurde damit rundherum „verpackt“.
Eiswurm Geschichte
Die Geschichte des Eiswurms wurde 1862 durch den Dresdner Schneider (mit Namen Schneider) bekannt. Dieser Schneider gehörte zu einem Honoratioren-Stammtisch die sich regelmäßig in einem Gasthaus in der Nähe des Altstädter Rathauses trafen. Der Stammtisch bestand aus Handwerkern und betuchten Bürgern, die alle Aktionäre der Brauerei waren und viel Erspartes in Aktien investiert haben.
Eines Tages brachte der Bankbesitzer Kaiser das Gespräch auf riskante Aktienanlagen, wir z.B. Eisenschiffe unter Wasser, Konkurs der Suez-Kanal-Bau-AG und er berichtete auch vom Treiben des Eiswurms welcher das Bier der Felsenkellerbrauerei gefährte. Der Eiswurm lecke nämlich das Eis von den Bierfässern, so Bankdirektor Kaiser, und so werde das Bier schlecht. Natürlich hatte auch der Schneider Schneider einige Aktien vom Felsenkeller und bekam es mit der Angst zu tun, als er vom Treiben des Eiswurms hörte.
Er raste zur Felsenkeller-Brauerei und randalierte und krakelte und forderte lautstark die Rücknahme seiner Aktien. Doch der Brauereidirektor war nicht da und der Schneider zog unverrichteter Dinge wieder ab. Die Sorge um das Treiben des Eiswurms legte sich erst ein wenig, als Carl Linde 1876 die Kältemaschine erfand, die auch alsbald in die Felsenkeller-Brauerei Einzug hielt.
Der Spott über den Schneider blieb jedoch, man dichtete ein Lied auf ihn und trank sich mit „Prosit Eiswurm!“ zu. Der Eiswurm blieb das Erkennungszeichen für den Felsenkeller mit der klärenden postalischen Adresse „Am Eiswurmlager“. Wenn der Spaziergänger über den Weg vom Felsenkeller hinauf nach Plauen geht, kommt er auch heute noch an der Stelle vorbei, wo sich der Eiswurm im Felsen versteckt.
Fazit der Geschichte
Warum der Bankbesitzer auf die Idee mit dem Eiswurm gekommen ist, ist mir im Moment unklar. Die Felsenkeller Brauerei AG aber machte den feuerspeienden Eiswurm zu ihrem Markenzeichen und ließ sich die Marke 1898 mit der Eintragung in das Warenzeichenregister amtlich schützen. Auch die Postadresse wurde angepasst: „Am Eiswurmlager 1“ hiest nun der Standort der Brauerei.
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