Bei der Ausbildung mit der Zeit gehen

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Die Arbeitswelt steckt seit einiger Zeit mitten im Wandel – der Digitalisierung sei Dank. Heutzutage werden Maschinen mit Tablets bedient, wahlweise von zuhause aus dem Home-Office oder im Büro gearbeitet, da eine Vielzahl an Jobs nicht mehr schreibtischgebunden sind. Video-Konferenzen haben die klassischen Telefonkonferenzen abgelöst. Da wundert es nicht, wenn nun auch die Vorstufe der Berufswelt – die Berufsausbildung – langsam aber sicher im 21. Jahrhundert ankommt.



Der neueste Clou ist die Ausbildung zum Online Händler. Der Kaufmann für E-Commerce wurde als zukunftsweisende Alternative zum Einzel- beziehungsweise Groß- und Außenhandelskaufmann ins Leben gerufen. Denn der Onlinehandel boomt, wie keine andere Branche. Allen vorweg schreitet wie selbstverständlich der Branchenprimus Amazon, der für das saisonale Weihnachtsgeschäft allein deutschlandweit regelmäßig bis zu 13.000 Arbeitsplätze schafft. Zusätzlich wurden durch die Plattform Amazon Marketplace, über den unabhängige Händler in Europa ihre Waren anbieten können, europaweit bisher über 175.000 Jobs geschaffen. Aber auch Lebensmittel werden zunehmend nur noch in den virtuellen Einkaufswagen gelegt.

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Doch Experten wünschen sich noch deutlich mehr Schnelligkeit in Sachen Digitalisierung. Denn um auch im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu bleiben, bedarf es einer Weiterentwicklung der bisherigen Ausbildungsabläufe. Das “Lernen lernen” soll verstärkt in den Rahmenplan mit aufgenommen werden. Sowohl für Ausbilder, als auch für Hochschulen oder Universitäten bedeutet das konkret, auf neue und angemessene Medien setzen, um Fachwissen bestmöglich vermitteln zu können.

…oder sie müssen mit der Zeit gehen

Dorothee Bär (CSU) hat deutliche Vorstellungen, wie sich der Wandel zu gestalten hat: Vorbei ist die Zeit der Schwarzweißkopien aus veralteten Lehrbüchern. Besser wäre es, bereits in der Ausbildung auf Medien zurückzugreifen, mit denen man im späteren Job zu tun bekommt. Dazu gehören unter anderem Web-Seminare oder Workshops anstelle vom Verfassen von Büchern eigens für Kaufleute im Bereich E-Commerce. Dass die klassische Arbeit am Schreibtisch bald Geschichte ist, kann man in diesem Artikel über OfficeIQ, dem Schreibtisch der Zukunft, nachlesen.

In der schnelllebigen Arbeitswelt genießen aber auch Soft Skills einen immer höheren Stellenwert. Fachidioten, die nicht über den Tellerrand schauen, haben es immer schwerer. Auch deshalb sollte bereits in der Ausbildung damit begonnen werden, den Nachwuchs zu der Art von Arbeitnehmer zu formen, die den sich stetig wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden können.

Aber auch beim Thema Motivation sieht Frau Bär Handlungsbedarf. Anstatt anzunehmen, die Milchmädchenrechnung “um Geld auszugeben, muss man Geld einnehmen” würde als treibende Kraft ausreichen, schlägt sie eine differenzierte Betrachtung des Volumens einer Ausbildung vor. Anstelle von 3 harten Lehrjahren vor der Brust, verspräche ein Levelsystem, ähnlich dem eines Videospiels, ein höher frequentiertes Belohnungssystem und suggeriert so ein schnelleres und agileres vorankommen auf dem Weg zur abgeschlossenen Ausbildung. Außerdem können so leichter obsolete Teile der Ausbildung durch relevantere ersetzt werden – und vice versa – ohne den Lehrplan durcheinanderzuwirbeln.

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