Sport im Alter: Was ist bei Ü60 beachtenswert?

Senioren Sport ©photographee.eu/depositphotos.com
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Je älter man wird, desto wahrscheinlicher werden kleine und große Gesundheitsbeeinträchtigungen. Ein alterndes Immun- und Herzkreislaufsystem macht natürlicherweise nicht mehr so viel mit wie in jungen Jahren. Gerade im Alter ist es für den Körper wichtig, so aktiv wie möglich zu bleiben. Die Aufrechterhaltung einer gesunden Fitness-Routine stellt sicher, dass der Körper die Bewegung erhält, die er gerade in den höheren Lebensjahren braucht. Die Vorteile ausreichender Aktivität sind gerade für Senioren grenzenlos.


Deshalb ist Sport im Alter wichtig

Dass Bewegung Körper und Seele gesund erhält, ist kein großes Geheimnis. Wenn im Alter die Knochen wehtun und die Energielevel sinken, lassen sich viele Menschen entmutigen und schrauben ihr gewohntes Bewegungspensum massiv zurück. Auf die Gesundheit wirkt sich genau das jedoch zusätzlich negativ aus. Gerade im Alter sorgt ausreichend Bewegung dafür, dass

  • die Organe besser funktionieren.
  • ein gesunder Stoffwechsel aufrechterhalten wird.
  • die Hormonproduktion angekurbelt wird.
  • das Immunsystem aktiv bleibt.
  • die Muskeln gestärkt werden.
  • das Herz gesund bleibt.
  • die Gelenke beweglich sind.
  • Blutdruck und Blutzucker stabil bleiben.
  • Stress abgebaut wird.
  • chronische Krankheiten nicht schlimmer werden.

Bitte in Maßen! Sport tut Menschen jeden Alters gut. Das aber nur, wenn die Bewegungsroutine an das jeweilige Alter, die Leistungsfähigkeit und den persönlichen Gesundheitszustand angepasst wird. Wichtig: Immer auf den Körper hören und bloß nicht übertreiben. Ab 60 empfehlen Experten eine geregelte Routine aus Dehnübungen, Atemübungen und Gehen. Yoga sowie angepasste Workouts für einzelne Körperpartien sind ebenfalls empfehlenswert. Bei Vorerkrankungen am besten einen Arzt zu Rate ziehen.

Senioren Yoga & Atemübungen ©photography33/depositphotos.com
Senioren Yoga & Atemübungen ©photography33/depositphotos.com

Diese Sportarten eignen sich für Bewegung im Alter

Vier- bis fünfmal pro Woche empfiehlt die Deutsche Herzstiftung Senioren eine halbe Stunde intensives Ausdauertraining im Sinne von Joggen, Radfahren, Schwimmen, Walken oder Wandern. Die Weltgesundheitsorganisation rät dazu, zumindest für 150 Minuten in der Woche aktiv zu sein. Dabei geht es überhaupt nicht darum, sich hohe Ziele zu setzen. Lieber sollten Senioren Spaß an der Bewegung haben und ausreichend Pausen einlegen. Natürliche Einschränkungen sollten stets beachtet werden. Das gilt beispielsweise für die aus physiologischer Sicht nachlassende Schnellkraft und die zurückgehende Dehnungsfähigkeit der Muskeln, die im Alter das Risiko für Zerrungen steigert. Insofern versteht sich von selbst, dass einige Sportarten in den höheren Lebensjahren geeigneter sind als andere. Das gilt nicht nur für Wandern, Spazierengehen, Radfahren und Schwimmen. Auch Tanzen und Yoga sind bestens für Senioren geeignet.

Sport trotz Alterssichtigkeit: Anders als in jungen Jahren brauchen die meisten Menschen im Alter eine Sehhilfe, um auf kurze und lange Distanzen optimale Sicht zu erleben. Als Brillenalternative bieten sich Kontaktlinsen, beispielsweise mit Gleitsichtfunktion an, damit die Bewegungsfreiheit bei körperlicher Aktivität nicht eingeschränkt ist.

Seniorengruppe beim Tanzen ©HighwayStarz/depositphotos.com
Seniorengruppe beim Tanzen ©HighwayStarz/depositphotos.com

Tanzen im höheren Lebensalter

Tanzen trainiert die körperliche Balance, tut dem Herzens gut und ist kreativer Ausdruck. Auch das Gedächtnis und die Koordination werden von der Sportart gefördert. Damit Senioren voll und ganz von diesen Vorzüge profitieren, sehen sie sich am besten nach einem guten Lehrer um. Solche berücksichtigen die Bedürfnisse und Fähigkeiten ihrer Schüler und gestalten Unterrichtsstunden anhand dessen individuell. Übrigens ist Tanztraining auch mit körperlichen Einschränkungen möglich. In diesem Fall am besten bei einem Tanzlehrer, der genau damit Erfahrung hat.

Schwimmen für Senioren

Ausdauersportarten wie Jogging belasten die Gelenke, haben den Blutdruck an und wirken nach kurzer Trainingsdauer erschöpfend. Ältere Menschen sind mit solchen Routinen oft überfordert. Auch altersbedingte Erkrankungen wie Osteoporose, Arteriosklerose und Bluthochdruck stehen Sportaktivitäten wie diesen teils entgegen. In solchen Fällen ist Schwimmen als eine von nur wenigen Sportarten uneingeschränkt empfehlenswert. Dank der Schwerelosigkeit werden im Wasser bei relativ konstantem Blutdruck die Gelenke und Knochen geschont. Ohne schnelle Erschöpfung werden die Muskeln trainiert und die Stoffwechselvorgänge angekurbelt. Das Allerbeste: Sogar bei körperlichen Einschränkungen wie Nervenschäden oder Bandscheibenvorfällen ist Bewegung im Wasser vergleichsweise unproblematisch.

Yoga für ältere Menschen

Kaum eine körperliche Betätigung lässt sich derart gut auf den Körper, den Geist und etwaige Beschwerden abstimmen wie Yoga. Im Alter kann die Praxis dazu beitragen, dass sämtliche Körpersysteme weiterhin reibungslos funktionieren. Außerdem wird das Nervensystem durch die meditativ wirkenden Übungen entspannt. Viele Experten raten in den höheren Lebensjahren zu einer Yogapraxis, die zu 70 Prozent aus Atemtechniken und 30 Prozent aus anderen Übungen besteht. Requisiten wie Stühle, Yogagurte und Therabänder können die Übungen ergänzen. Durch Gelenkrotationen sowie Nackenstreckungen bleibt die Gelenkflüssigkeit dank Yoga im Fluss, wodurch sich Verschleißerscheinungen bessern können. Beugen der Wirbelsäule kann Rückenleiden vorbeugen und Drehungen in unterschiedlicher Lage lockern Verspannungen.

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