Geschenke gehören für viele Menschen inzwischen einfach zu Geburtstagen und anderen Festlichkeiten dazu. Selbst wer felsenfest den Vorsatz fasst, anderen nichts zu schenken, hält diesen oftmals nicht ein. Doch wie kommt es, dass den Menschen diese Tradition weltweit so viel bedeutet? Machen wir uns einmal Gedanken, was uns der „Brauch des Schenkens“ wirklich bringt.
Inhaltsübersicht
Schenken bringt uns Gelassenheit
Schon in vergangenen Zeiten waren Rituale für die Menschen enorm wichtig, um ihren Zusammenhalt zu festigen. Unabhängig davon, ob es sich dabei um religiöse oder traditionelle Rituale handelt: Sie spenden den Menschen Trost, Gelassenheit und vermitteln das Gefühl, einer sozialen Gruppe anzugehören. Mit den Geschenken ist dies nicht anders. Denn in erster Linie schenken die Menschen, weil es ihnen selbst guttut. Wie eine Studie der Messe Frankfurt erläutert, ist das Schenken eine hochemotionale Handlung. Mit dieser kleinen Geste verknüpfen die Menschen viele Dinge und Werte – beispielsweise die eigenen Wünsche und Träume, Anerkennung, Wertschätzung oder Belohnungen.
Geschenke verbinden und machen glücklich
Anderen etwas zu schenken, macht vor allem die Schenkenden glücklich. Sie zeigen mit dieser Geste, dass sie an einen anderen, für sie lieben Menschen denken. Solch ein Gedanke festigt automatisch die Verbindung, die zwei Menschen zueinander haben. Denn: Das Ritual verfolgt schlussendlich das Ziel, das soziale Miteinander aufrechtzuerhalten und die Bindungen zu festigen. Ein weiterer Grundgedanke des Schenkens beruht auf selbstlosem Altruismus. Meistens meint es der Geber gut, auch wenn das Präsent beim Beschenkten nicht wie erhofft ankommt. Dennoch besteht auch die Gefahr, aus falschen Gründen etwas zu schenken. Dies trifft etwa dann zu, wenn das Geschenk andere bevormundet, sie manipulieren möchte oder auf irgendeine Art und Weise Macht und Disharmonie transportiert.
Schenken als Akt von Zuneigung und Dankbarkeit
Geschenke haben nicht immer nur etwas mit materiellen Gütern zu tun. Wie und auf welche Art sich die Menschen gegenseitig beschenken, ist schlussendlich auch eine kulturelle Frage. Viele indianische Kulturen etwa nutzen das Schenken dazu, um soziale Unterschiede zeitweise auszugleichen. So kommt ein ausgleichender Prozess aus Geben und Nehmen in Gang. Diejenigen, die mehr haben, geben einen Teil ihres Besitzes an ärmere Leute weiter. Im ursprünglichen Sinne drücken Geschenke nicht zuletzt Gottesfürchtigkeit aus. In der frühen Menschheit galten Opfergaben als angesehene Geschenke, die Gottes Zorn über die Sünden der Menschheit abwendeten.
Persönliche Vorteile vom Schenken
Die Effekte des Schenkens reichen allerdings noch weiter. Einige Wissenschaftler vertreten die Auffassung, dass sich manche Menschen vom Schenken Vorteile für sich und ihre Umwelt versprechen. Erhofft sich etwa jemand durch das Geschenk Reputation, fällt der Wert des Präsentes häufig höher aus. Ein gutes Beispiel dafür sind wohlhabende Menschen, die durch ihr Engagement und den damit verbundenen Gaben soziale Anerkennung erhalten wollen. Andere wiederum möchten einfach nur warmherzig sein und anderen, bedürftigen Menschen auf diesem Wege etwas Wertvolles zukommen lassen. So oder so: Es gibt unterschiedliche Gründe und Motive, die sich in den meisten Fällen durchaus positiv auf die bestehende Bindung zwischen Schenkendem und Beschenktem auswirken.
Die kleinen Unterschiede: Warum Männer anders schenken als Frauen
Doch wie ist es heute um die Geschenke bestellt? Heute tappen die Geber oftmals im Dunkeln, da sie nicht wissen, welche Dinge der Beschenkte mag. Hat das Kleidungsstück die richtige Farbe? Versetzt das Schmuckstück die Frau in Erstaunen? Darüber hinaus gibt es kleine, aber feine Unterschiede, wie Männer und Frauen schenken und beschenkt werden. Die Herren der Schöpfung zeigen häufig Interesse für praktische Dinge, etwa Technik oder Handwerkerartikel. Frauen hingegen freuen sich häufig über Gutscheincodes für Mode-und Haushaltsartikel.
Umfragen verdeutlichen: Geschenke sollen von Herzen kommen
Prinzipiell ist bei allen Geschenken wichtig, dass diese eine Form von Zuneigung und Respekt ausdrücken. Dann ist der ursprüngliche Wert des Präsents nichts weiter als eine Nebensächlichkeit. In Umfragen wird deutlich, dass den Menschen vor allem eines wichtig ist: Dass Geschenke von Herzen kommen und den anderen eine Freude bereiten. Es sei sehr wichtig, anderen Menschen zu zeigen, wie viel sie einem bedeuten. Und: Wer sich intensiv mit den Bedürfnissen und Wünschen des anderen beschäftigt, wird ein passendes Präsent finden.
Siehe auch: Das richtige Geschenk finden