Barrierefreiheit im Eigenheim: Weshalb Sie jetzt schon vorsorgen sollten

Barrierefreiheit im Eigenheim

Bei der Altersvorsorge wird allgemein zuerst an die finanzielle Sicherheit gedacht. Doch ebenso wichtig ist es, Vorsorge im eigenen Heim zu treffen. Werden seniorengerechte Umbauten im Haus erst vorgenommen, wenn die Mobilität bereits eingeschränkt ist, können Bauarbeiten im eigenen Haus zur immensen Belastung werden. Weder die barrierefreie Dusche noch Küchenumbauten sind an einem Tag fertigzustellen. Sollen Außentreppen mit Rampen ausgestattet, die Terrassentür barrierefrei gestaltet werden, ist auch das zeitaufwendig. Bei rechtzeitiger Planung lassen sich die Kosten für die Umbauten auf längere Zeiträume strecken. Zudem winken Förderungsgelder.


Komfort fürs Alter – aber wie?

Bad Zimmer barrierefrei
Bad Zimmer barrierefrei / Bild: ©PantherMediaSeller/depositphotos.com

In jüngeren Jahren ist es schwer vorstellbar, was im Alter daheim zur Hürde werden könnte. Einige Tipps helfen, spätere, aufwendige Umbauten zu umgehen. Ist im Altbau eine Badsanierung geplant, kann vorausschauend an die barrierefreie Dusche gedacht werden. Dafür gilt es den Boden für die Dusche leicht abzusenken und den neuen Abfluss anzupassen. Bei neuen Fliesen sollte sogleich eine recht hohe Klasse für Rutschsicherheit gewählt werden. Infrage kommen Bodenfliesen der R-Klassen 11 bis 13. Ist das Badezimmer für Dusche plus Badewanne zu klein, empfiehlt sich die Entscheidung für eine geräumige Dusche. So entfallen im Alter diverse Einstiegshilfen für die Badewanne. Größere Duschen bieten Raum zur späteren Montage eines Klappsitzes. Hohe Waschtische sind im Alter wenig komfortabel, da sie nicht im Sitzen nutzbar sind. Der Waschtisch mit integriertem Waschbecken auf verstellbaren Füßen könnte die Lösung sein. Bei Bedarf lässt er sich leicht absenken. Aufstellfüße haben zudem den Vorteil, dass sie die Bodenreinigung erleichtern und optisch raumerweiternd sind. Bei der Küchensanierung kann auf ausreichenden Platz geachtet werden, um hier eventuell einen Rollator oder Rollstuhl zu bewegen. Beim Neubau lassen sich Überlegungen zur Barrierefreiheit bereits in die Bauplanung integrieren.

Sind die Treppen im Haus seniorenfreundlich?

Treppenlift / Bild: ©viteethumbdepositphotos.com
Treppenlift / Bild: ©viteethumbdepositphotos.com

Sofern die räumlichen Bedingungen es zulassen, können altersfreundliche Treppen bei einer Sanierung berücksichtigt werden. Gerade Treppen sind seniorenfreundlicher als Wendeltreppen. Ebenso kann eine geringere Stufenhöhe bemessen werden. Die gerade Treppe macht später die Installation vom Treppenlift günstiger. Grundsätzlich lässt sich jedoch für jede Treppe der passende Sitzlift finden. Moderne Treppenlifte gibt es in sehr platzsparenden Ausführungen. Die Sitze und Fußstützen sind anklappbar. Die schlanke Laufschiene verengt die Treppe nicht. Der Treppenliftanbieter Handicare beispielsweise passt jeden Treppenlift exakt der häuslichen Treppe an. Von Vorteil ist es allerdings, wenn beim Treppenbau bedacht wird, die Stufen so lange wie möglich im Alter steigen zu können. Hier können auch zusätzliche Wandhandläufe hilfreich sein.

Altersgerechtes Wohnen – wann Um- und Einbauten vornehmen?

Wohnen im Alter / Bild: ©AndrewLozovyi/depositphotos.com
Wohnen im Alter / Bild: ©AndrewLozovyi/depositphotos.com

Barrierefreiheit erleichtert nicht nur Senioren den Alltag. Wer möglichst barrierefrei baut und saniert, erhält auch kindgerechtes Haus mit wenigen Stolperfallen und Stoppern für Stubenwagen, Fahrspielzeugen usw.

Baumaßnahmen für altersgerechtes Wohnen werden in jedem Lebensalter gefördert. Derzeit werden Förderkredite ab 0,78 % effektivem Jahreszins für barrierefreie Umbauten und Einbruchschutz angeboten. Die Förderung steht auch für den Kauf von barrierefrei umgebautem Wohneigentum zur Verfügung. Dabei kann es sich um ein Haus oder eine Eigentumswohnung handeln.

Verschiedene Umbauten können allerdings erst vorgenommen werden, wenn es Gesundheit und geringere Mobilität im Alter erfordern. So ist der Treppenlift planbar, wenn er benötigt wird. Wer eine entsprechende medizinische Verordnung hat, kann pro Person Förderungen von bis zu 4000 Euro für den Lift erhalten. Damit kann für Paare bei nachgewiesenem Bedarf die Zuzahlung verdoppeln.

Treppenlift

Nun stellt sich die Frage: Was kostet ein Treppenlift? Konkret lassen sich die Kosten nur individuell berechnen. Hierbei helfen persönliche Berater*innen, die beim Hausbesuch die Treppe ausmessen und angepasste Lösungen berechnen und vorschlagen. Im Eigenheim sind enge Treppen kein Problem, da die Treppe nur von wenigen Personen genutzt wird. Der beliebte Sitzlift ist nicht unerschwinglich. Die Kosten richten sich nach Höhe, Bauart und anderen Besonderheiten der Treppe. Weiterhin spielen die Ansprüche der Kund*innen auf Komfort und Bedienung eine Rolle. Zuzahlungen der Pflegeversicherungen sind ebenfalls zur zusätzliche Haltegriffe, Handläufe, Badewannen-Einstiegshilfen usw. bei medizinischem Bedarf gesichert.

Altersvorsorge im Eigenheim lohnt sich

Bei Neubau und Sanierung lohnt es sich, die Altersvorsorge im eigenen Heim im Auge zu haben. Großzügige Fördergelder vergünstigen Barrierefreiheit im Haus oder der Eigentumswohnung. Wer heute vorsorgt, spart im Alter im Alter.

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