Angela Merkels Autobiografie „Freiheit“ hat seit ihrer Veröffentlichung am 26. November 2024 beachtliche Verkaufszahlen erzielt. Bereits in der ersten Woche wurden über 200.000 Exemplare verkauft, was das Buch zum erfolgreichsten des Jahres macht.
Allerdings gab es auch Kontroversen. Amazon hat die Bewertungsfunktion für das Buch vorübergehend gesperrt, um „ungewöhnliche Rezensionsaktivitäten“ zu überprüfen. Dies deutet darauf hin, dass möglicherweise viele Nutzer Bewertungen abgegeben haben, ohne das Buch tatsächlich gelesen zu haben.
Inhaltlich wurde das Buch von einigen Kritikern als mangelhaft in der Selbstreflexion bewertet. Beispielsweise kritisierte der ehemalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk, dass Merkel in ihren Memoiren keine Fehler in ihrer Russland-Politik eingesteht. Aus den Ein-Stern-Rezensionen von Angela Merkels Buch „Freiheit“ auf Amazon lassen sich folgende Kritikpunkte detailliert zusammenfassen:
- Merkel, Angela (Autor)
Kritikpunkte zum Buch
Mangel an Selbstkritik
Viele Leser werfen Merkel vor, dass sie in ihrem Buch keine ernsthafte Selbstreflexion betreibt. Kritisiert wird, dass sie ihre umstrittenen politischen Entscheidungen (z. B. ihre Russland-Politik oder die Energiepolitik) nur oberflächlich anspricht oder rechtfertigt, anstatt Fehler einzugestehen.
Beispielzitat aus den Rezensionen: „Frau Merkel scheint sich in ihrer Sichtweise völlig unfehlbar zu sehen.“
Monotoner und trockener Schreibstil
Kritiker beschreiben den Schreibstil als langweilig, faktenlastig und emotionslos. Es fehle eine lebendige Erzählweise, die den Leser fesseln könnte. Einige Rezensenten empfinden das Buch eher wie einen Bericht als eine persönliche Autobiografie, die Einblicke in die Persönlichkeit der Autorin geben sollte.
Fehlende Tiefe und Persönliches
Leser hatten erwartet, mehr über Angela Merkels persönliche Gedanken und Herausforderungen zu erfahren. Stattdessen konzentriert sich das Buch stark auf politische Ereignisse, bleibt aber laut Kritikern oft oberflächlich und distanziert.
Zitat: „Es ist nicht greifbar, wer Angela Merkel als Mensch wirklich ist.“
Politische Rechtfertigungen
In den Rezensionen wird häufig betont, dass Merkel dazu tendiert, ihre Entscheidungen ausschließlich in einem positiven Licht darzustellen. Besonders die Themen Migration, Russland-Politik und ihre Haltung in der EU stoßen auf Unzufriedenheit.
Kritiker bemängeln, dass sie sich nicht mit den negativen Konsequenzen ihrer Politik auseinandersetzt, sondern stattdessen nur ihre Sichtweise darlegt.
Enttäuschende Erwartungen
Einige Leser hatten hohe Erwartungen an das Buch, insbesondere aufgrund ihrer langjährigen Amtszeit als Kanzlerin. Die Rezensionen zeigen jedoch, dass viele diese Erwartungen als nicht erfüllt betrachten, da sie eine tiefere Analyse ihrer Amtszeit und prägende Momente vermissen.
Zitat: „Dieses Buch ist eine verpasste Chance, die komplexen Jahre ihrer Kanzlerschaft zu beleuchten.“
Übermäßige Länge
Der Umfang des Buches wird von manchen Lesern als zu ausgedehnt empfunden, ohne dass dies durch einen spannenden oder aufschlussreichen Inhalt gerechtfertigt wäre. Wiederholungen und langatmige Passagen werden häufig erwähnt.
Polarisierende Meinungen
Ein Teil der Kritik scheint politisch motiviert zu sein. Einige negative Bewertungen könnten auch von Personen stammen, die Merkel grundsätzlich kritisch sehen, unabhängig von der Qualität des Buches. Dennoch gibt es spezifische Vorwürfe, dass das Buch gezielt kontroverse Themen vermeidet oder nur selektiv behandelt.
Fazit:
Die Hauptkritikpunkte am Buch „Freiheit“ drehen sich um mangelnde Selbstreflexion, einen wenig fesselnden Schreibstil und die fehlende Auseinandersetzung mit politischen Fehlern. Viele Leser fühlen sich in ihren Erwartungen enttäuscht, da sie weder einen tiefen Einblick in Merkels Persönlichkeit noch eine kritische Analyse ihrer Kanzlerschaft finden.