Der Name Tinnitus stammt vom lateinischen Wort für „Klingeln“, doch nicht immer zeigt sich ein Tinnitus durch ein Klingelgeräusch, dieses gesundheitliche Problem kann sich auch durch ein stetes klopfen, Rauschen oder Brummen oder sogar als Klicken äußern. In der Bundesrepublik gibt es rund 19 Millionen Betroffene, die an unangenehmen Ohrgeräuschen leiden. Bei circa 2,7 Millionen Betroffenen ist das Leiden konstant und beeinträchtigt so natürlich das tägliche Wohlbefinden enorm.
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Wie entsteht der Tinnitus?
So unterschiedlich wie die Ohrgeräusche den Patienten beeinträchtig, so verschieden können auch die Ursachen sein, die dem Problem vorausgehen. So kann der Tinnitus zum Beispiel durch einen permanent verstopften Gehörgang entstehen, aber auch eine chronische Mittelohrentzündung kann der Auslöser für das lästige Ohrgeräusch sein. Andere Patienten haben den Tinnitus erstmals nach einer Lärmbelastung erfahren. In manchen Fällen kann die Anwendung von bestimmten Medikamenten in Zusammenhang mit dem Tinnitus stehen.
Oftmals entsteht ein Tinnitus auch aus psychischen Beschwerden heraus, etwa nach einem erlittenen Trauma. Auch Stress kann den Ausbruch der Ohrgeräusche begünstigen. Sind die Symptome aufgrund psychischer Beschwerden entstanden, kann eine Therapie erfolgreich sein.
Wie beeinträchtigen die Symptome den Alltag des Betroffenen?
Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen leiden 94% aller Menschen unter einem Tinnitus, meistens jedoch unbemerkt, denn das Geräusch lässt sich bei vielen Betroffenen nur dann erkennen, wenn sie sich in einem lautlosen Raum befinden. Diese Form des Tinnitus nennt der Mediziner kompensierter Tinnitus. Patienten, die dem nervigen Ohrgeräuschen regelmäßig oder sogar dauerhaft ausgesetzt sind, leiden in ihrem täglichen Leben mitunter enorm.
Auch wenn die Geräusche nicht dauerhaft auftreten, können sie den Patienten immer stärker belasten. Neben Gereiztheit können auch Konzentrationsschwierigkeiten aufgrund der Geräusche auftreten. Ebenso klagen Patienten mit Tinnitus häufig über Kopf- und Ohrenschmerzen und sind aus diesem Grund auch empfindlich gegenüber einer lauten Geräuschkulisse. Auch Schlafprobleme bei dauerhaftem Tinnitus zeigen sich häufiger bei Betroffenen. Oft entwickeln sich aus diesen Symptomen auch anhaltende Angstzustände und Depressionen, wenn das lästige Geräusch nicht behandelt werden kann.
Selbst wenn es bei den Geräuschen bleibt und sonst keine weitere Symptome auftauchen, kann das belastende Ohrgeräusch den Alltag so stark belasten, dass es dem Betroffenen nicht mehr möglich ist, den Beruf auszuüben oder den eigenen Haushalt zu führen.
Wie kann den Betroffenen geholfen werden?
Wer immer wieder Ohrgeräusche feststellen muss, sollte zunächst festhalten, in welchen Situationen das nervige Geräusch auftaucht. Diese Aufzeichnungen können dem behandelnden Arzt helfen, eine optimale Therapie zu finden.
Treten die Symptome länger als drei Tage auf, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren und diesem mitteilen, wann die Geräusche in den Ohren auftauchten. Außerdem wird der HNO Arzt seinen Patienten befragen, in welcher Form die Belastungen auftreten, also ob es eher als Klingeln oder Klopfen oder Piepen auftritt. Mit den gesammelten Erkenntnissen wird der Mediziner die Beschwerden seines Patienten analysieren um der Ursache auf den Grund gehen zu können.
Neben der Analyse zur Problematik wird auch ein Hörtest bei dem Betroffenen gemacht, um gesundheitliche Schwierigkeiten, zum Beispiel einen verstopften Gehörgang oder eine Mittelohrentzündung ausschließen zu können. Konnten diese Auslöser ausgeschlossen werden, können auch weitere Untersuchungsmethoden wie zum Beispiel ein MRT oder CT, sowie eine Untersuchung des Kiefers und der Halswirbelsäule folgen, um auch hier ein gesundheitliches Problem ausschließen zu können.
Hat der Mediziner durch eine umfassende Diagnostik die Ursache für den Tinnitus herausgefunden, wird er versuchen, diese Problematik zu behandeln. Da es sich bei Tinnitus auch nur um ein Symptom handelt, ist es von großer Wichtigkeit, dass die Ursache hinter den Ohrgeräuschen und nicht das Ohrgeräusch selbst behandelt wird.
Kann man auch selbst etwas gegen den Tinnitus tun?
Wenn das nervige Ohrengeräusch plötzlich auftaucht, versuchen viele Betroffene, die Problematik selbst in den Griff zu bekommen. Solange kein gesundheitliches Problem das Symptom ausgelöst hat, kann man mit einigen Strategien dafür sorgen, dass sich der Tinnitus deutlich verringert.
Entspannungspausen einlegen
Wird der Tinnitus durch psychische Belastungen, zum Beispiel durch andauernden Stress ausgelöst, können Entspannungspraktiken helfen, dem Ohrengeräusch entgegenzuwirken. Regelmäßige Bewegung, Entspannungsbäder oder Meditation können helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen und auch in stressigen Situationen gelassener zu agieren.
Sanfte Geräuschkulisse
Tritt der Tinnitus bei Stille auf, kann eine sanfte und entspannende Geräuschkulisse für Abhilfe sorgen. Leise Musik, Meeresrauschen oder das Rauschen der Wälder können helfen, das Ohrgeräusch zu verhindern.
Gesunde Ernährung
Auch eine ausgewogene Ernährung soll laut HNO Ärzten helfen können, den Tinnitus zu verringern.