Salicylsäure ist ein aus Pflanzen gewonnener chemischer Stoff, der in etlichen Medikamenten als Wirkstoff zum Einsatz kommt. Ein zweites, wichtiges Anwendungsgebiet sind Hautpflegeprodukte. Für eine effiziente Nutzung sollte man über die Wirkung und die richtige Anwendung informiert sein.
Inhaltsübersicht
Was ist Salicylsäure?
Der Wirkstoff ist auch unter dem Namen Spirsäure und mit der Bezeichnung Beta-Hydroxybenzoesäure bekannt. Die Basis für die Herstellung der Säure mittels eines chemischen Prozesses ist Salicin, ein Stoff, der in zahlreichen Pflanzen vorkommt. Salicin lässt sich in der Rinde von verschiedenen Weidenarten sowie in diversen anderen Pflanzen finden. Auch etliche Obst- und Gemüsesorten können Salicin enthalten. Der Begriff Spirsäure bezieht sich auf den Saft der Spierstaude (Mädesüß) und ist der ursprüngliche Namensgeber für das bekannte Arzneimittel Aspirin. Dafür ist ein weiterer chemischer Prozess notwendig, damit sich der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) bildet. Mittlerweile wird die Säure nicht nur aus Pflanzenbestandteilen gewonnen, sondern kann auch synthetisch hergestellt werden.
Salicylsäure hat eine fiebersenkende, schmerzlindernde und gerinnungshemmende Wirkung. In der Medizin wird der Wirkstoff ASS für Schmerztabletten, fiebersenkende Mittel und weitere Problematiken genutzt. Für die äußerliche Anwendung wird Salicylsäure sowohl für kosmetische wie für dermatologische Hautpflegeprodukte eingesetzt. Wichtig ist dabei stets die Konzentration – Produkte mit einer hohen Konzentration sollten nur auf ärztliche Verordnung hin verwendet werden.
Was macht Salicylsäure mit der Haut?
Neben den genannten Wirkungen hat Salicylsäure weitere Eigenschaften, die den Stoff für Hautpflegeprodukte interessant machen. Salicylsäure besitzt eine beruhigende Wirkung auf die Haut und ist entzündungshemmend. Der Wirkstoff kann die Talgproduktion regulieren und soll auch bei der Reinigung verstopfter Poren hilfreich sein. Besonders wirksam ist die Säure bei unreiner Haut und Akne. Sie kann das Bakterienwachstum hemmen, sodass sich die Akne sichtbar bessert. Aber auch dann, wenn die Haut nur selten oder gelegentlich zu Hautunreinheiten neigt, ist ein Waschgel mit Salicylsäure ein bewährtes Produkt.
Weitere positive Effekte zeigen Salicylsäure bei der Hauterneuerung. Die Haut ist so beschaffen, dass sie sich laufend regeneriert. Ältere Hautzellen sterben ab, neue Hautzellen bilden sich. Je besser diese Vorgänge funktionieren, desto frischer, reiner und ebenmäßiger sieht das Hautbild aus. Wenn sich aber die abgestorbenen Hautzellen nicht richtig lösen, kann der Teint ungleichmäßig und schuppig aussehen. Produkte mit Salicylsäure können den Prozess wirkungsvoll unterstützen. Die Säure wirkt hornlösend und beugt zugleich weiteren Verhornungen entgegen. Die glättenden Eigenschaften unterstützen die Haut, damit sie ein geschmeidiges, glattes Erscheinungsbild bekommt. Außerdem wird die Bildung bestimmter Enzyme gefördert und die Zellerneuerung angeregt.
Dank dieser Wirkungsweisen gilt die Säure als wichtiger Stoff für Anti-Age-Pflegeprodukte.
Bei entzündlichen Hautreaktionen zeigt sich die Wirkung ebenfalls deutlich. Schuppige Stellen als Vorstufe zu Neurodermitis, Rosazea und Akne können mit salicylsäurehaltigen Reinigungs- und Pflegeprodukten gut behandelt werden. Ebenso ist die Säure ein wirksamer Inhaltsstoff für Gesichts- und Körperpeelings, Duschgels und Shampoo, wenn Haut und Kopfhaut zu Austrocknung und Schuppenbildung neigen. Die anschließende Hautpflege nach dem Duschen ist mit Produkten, die Salicylsäure enthalten, ebenfalls wirkungsvoll – die Haut erhält eine effiziente Pflege und Unterstützung bei der Hauterneuerung.
Für wen ist die Verwendung von Salicylsäure in der Hautpflege geeignet?
Grundsätzlich eignen sich salicylsäurehaltige Reinigungs- und Pflegeprodukte für fast jeden Hauttyp. Für fettige Haut und Mischhaut ist die Säure wegen der talgregulierenden Eigenschaften besonders gut geeignet. Bei trockener Haut zeigt sich die Wirkung darin, dass sich ältere Hautzellen schneller und leichter lösen. Die Bildung sehr trockener, rissiger und schuppiger Stellen kann dadurch reduziert werden. Auch schwangere und stillende Frauen dürfen salicylsäurehaltige Produkte mit einer niedrigen Konzentration verwenden.
Ein wenig anders sieht es aus, wenn es sich um medizinische Reinigungs- und Pflegeprodukte mit einer höheren Konzentration handelt. Auch bei frei verkäuflichen Produkten sollte zunächst der Hautarzt um Rat gefragt werden. Bei etlichen Hauterkrankungen wird Salicylsäure als Wirkstoff in medizinischen Salben eingesetzt. Ein Dermatologe kann salicylsäure haltige Salben, die eine höhere Konzentration aufweisen, bei folgenden Hauterkrankungen verschreiben: Akne, seborrhoisches Ekzem, Psoriasis (Schuppenflechte), Keratosis Pilaris (Reibeisenhaut) und Neurodermitis. Die beruhigende und antientzündliche Wirkung sowie der glättende Effekt sorgen für gute Heilungserfolge. Nachdem die Säure auch wirksam gegen Verhornungen ist, kann sie zur Hornhautbekämpfung verwendet werden.
Worauf sollte man bei der Anwendung von Salicylsäure achten?
Pflegeprodukte mit Salicylsäure können die Haut reizen. Der Wirkstoff sollte nicht direkt mit offenen Wunden in Kontakt kommen. Es ist empfehlenswert, die Haut nach den ersten Anwendungen genau zu beobachten. Reinigungs- und Pflegeprodukte enthalten meist eine niedrigere Konzentration, sodass Reizungen eher selten vorkommen. Man kann salicylsäurehaltige Pflegecremes täglich verwenden. Peelings mit dem Wirkstoff sollten aber besser nur einmal wöchentlich angewendet werden. Bei höheren Dosierungen, wie sie in medizinischen Salben vorkommen, sollte eine Tagesdosis von 2 Gramm nicht überschritten werden.
Wie lange dauert es, bis Salicylsäure ihre Wirkung zeigt?
Erste Wirkungen können sich schon nach wenigen Tagen zeigen. Die Haut sieht klarer und glatter aus. Für tiefgreifende Veränderungen ist aber mehr Zeit notwendig. Wer Produkte mit Salicylsäure in die regelmäßige Pflegeroutine einbaut, kann nach einigen Wochen deutliche Verbesserungen feststellen. Achtung: Es kann zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen. Der Grund liegt darin, dass die Zellerneuerung schneller vonstattengeht. Die Haut muss sich erst an das neue Produkt gewöhnen. Produkte mit einer niedrigen Konzentration verringern das Phänomen. Wichtig ist jedoch eine regelmäßige Anwendung, anstatt die Dosierung zu erhöhen.
Insgesamt ist Salicylsäure ein wertvoller Wirkstoff, der die Haut glättet und ebenmäßig erscheinen lässt. Hautunreinheiten und Pickel lassen sich damit gut bekämpfen. Auch bei stärkeren Hautproblemen wie Akne ist Salicylsäure sinnvoll, allerdings sollte sicherheitshalber ein Dermatologe befragt werden.