Umgang mit erektiler Dysfunktion: Strategien für Männer

Erektile Dysfunktion
Erektile Dysfunktion / ©pressmaster/depositphotos.com

Fast jeder Mann hat irgendwann Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen. Von einer erektilen Dysfunktion spricht man, wenn diese Probleme regelmäßig auftreten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie systematisch vorgehen können, um die Ursachen der erektilen Dysfunktion herauszufinden und sie wirksam zu behandeln.


Zusammenarbeit mit einem Arzt

Zunächst ist es empfehlenswert, sich einem Männerarzt (Andrologen) anzuvertrauen. Meistens ist das ein Urologe. Gemeinsam mit dem Arzt arbeiten Sie daran, die richtige Diagnose und danach eine wirksame Therapie zu ermöglichen.

Der Arzt hilft auch dabei, zu verstehen, wie der Mechanismus der Erektion physiologisch funktioniert, welche Bedeutung die sexuelle Stimulation hat, wie sich die natürlichen Prozesse des Alterns auswirken und wie die Qualität einer Beziehung die Sexualität beeinflusst.

Mann beim Arzt Beratung
Mann beim Arzt Beratung / ©[email protected]/depositphotos.com

Mögliche Auslöser herausfinden

Es gibt eine ganze Reihe von körperlichen und psychischen Ursachen, die zu einer erektilen Dysfunktion führen. Das kann eine Depression oder eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems sein. Auch das Rauchen und chronische Krankheiten wie Diabetes beeinträchtigen die Potenz.

Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Alkohol und Drogen. Wenn jeder einzelne dieser Faktoren behandelt wird (etwa durch Alkoholentzug oder Gewichtsabnahme), verbessern sich die Voraussetzungen, um die Potenzprobleme zu überwinden.

Bei manchen Männern spielen psychosoziale Ursachen eine ebenso große Rolle. Das kann beruflicher Stress sein, die Umstellung am Beginn des Ruhestands, ein Konflikt in der Beziehung, der Tod eines geliebten Menschen, ein finanzielles Problem oder ein anderes psychisches Problem.

Es kann auch sein, dass ein Medikament die erektile Dysfunktion ausgelöst hat, beispielsweise ein Thiazid-Diuretikum, ein Neuroleptikum oder ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Sonderfälle

Die häufigsten organischen Ursachen von Potenzproblemen sind Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Dazu gehören ein zu hoher Blutdruck, Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz.

Zu nennen sind aber auch Verletzungen der Nerven durch Schlaganfälle oder Multiple Sklerose und Erkrankungen der unteren Harnwege und niedrige Spiegel androgener Hormone, besonders von Testosteron. Bei einem Testosteronmangel gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Substitution, wobei einige Leiden (z. B. Prostatakrebs, Schlafapnoe) diese Anwendung verbieten.

Die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems verbessern

Die körperliche Anstrengung beim Sex entspricht einem 30-minütigen Spaziergang auf ebenem Gelände mit anschließendem Treppensteigen. Eine gute Kondition hilft nicht nur dabei, zu Fuß in den fünften Stock zu gelangen, sie ist auch die Voraussetzung für sexuelle Potenz. Deshalb sollte der behandelnde Arzt bei jedem Mann mit einer erektilen Dysfunktion abklären, wie es mit seiner körperlichen Fitness aussieht.

Medizinische Behandlungen

Potenzmittel
Potenzmittel / ©vchalup2/depositphotos.com

Glücklicherweise gibt es seit der Jahrtausendwende eine sehr wirksame Gruppe von Medikamenten, die eine erektile Dysfunktion bei den meisten Männern behandeln können: PDE-5-Hemmer wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis) und Vardenafil (Levitra) sind die Referenzbehandlungen.

Daneben gibt es noch die Möglichkeit, Injektionen in den Penis zu geben oder mechanische Hilfsmittel wie Penispumpen zu verwenden. Bei Patienten mit schweren organischen Schäden können Implantate das Problem beheben.

Therapie oder Beratung

Was immer die Ursachen sind: Erektile Dysfunktion ist eine Krankheit wie jede andere und es gibt keinen Grund, sich dafür vor dem Arzt, der Partnerin oder einem Therapeuten zu schämen.

Erektilen Dysfunktion in der Ehe
Erektilen Dysfunktion in der Ehe / ©iakovenko123/depositphotos.com

Der Partnerin (oder dem Partner) kommt eine wichtige Rolle bei der Behandlung zu: Die mangelnde Beteiligung der Partnerin (Desinteresse, sexuelle Verweigerung) ist für mindestens ein Drittel der Misserfolge bei Behandlungen verantwortlich. Der behandelnde Arzt sollte deshalb auch die Partnerin einbinden, damit sie die Therapie unterstützt.

Den Lebensstil verändern

Die erste Phase der Behandlung einer erektilen Dysfunktion ist fast immer eine Änderung des Lebensstils: Raucherentwöhnung, körperliche Bewegung und das Management von kardiovaskulären Risikofaktoren.

Bei manchen Männern mit Potenzproblemen genügt es schon, regelmäßig Sport zu treiben, sich besser zu ernähren, Stress zu vermeiden oder liebevoller mit ihrer Partnerin umzugehen.

Wenn diese Änderungen (die Zeit brauchen) nicht ausreichend wirken, werden meistens rezeptpflichtige PDE-5-Hemmer verschrieben. Diese Medikamente gelten zwar als sehr sicher, aber sie können auch einige Risiken und Nebenwirkungen haben.

Siehe auch: Tipps zum Stressabbau

Fazit: Erektile Dysfunktion lässt sich meistens beheben

Zu guter Letzt muss noch erwähnt werden, dass keine der vorgestellten Behandlungen das sexuelle Verlangen erzeugt, das für eine Erektion nötig ist. Organische Probleme lassen sich jedoch fast immer lösen, wenn man sich die nötige Zeit nimmt, ihnen auf den Grund zu gehen.

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