Die Lunge ist für uns ein enorm wichtiges Organ. Ohne sie könnten wir nicht leben, denn über sie nehmen wir den lebenswichtigen Sauerstoff auf, den unser gesamter Körper braucht, um zu funktionieren. Treten Atembeschwerden auf, werden sie aber dennoch von vielen Menschen erst einmal verharmlost und ignoriert. Dabei können ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken, bei denen schnelles ärztliches Eingreifen wichtig ist.
Inhaltsübersicht
Hinter „harmlosen“ Beschwerden kann mehr stecken
Wenn Probleme wie Husten oder Atembeschwerden auftreten, kann das verschiedene Ursachen haben. Nicht immer steckt eine schwerwiegende Erkrankung dahinter, denn auch ein harmloser saisonaler Schnupfen oder eine lästige Pollenallergie können die Atmung erschweren. Leider nehmen viele Menschen entsprechende Beschwerden deshalb anfänglich nicht ernst, obwohl manchmal doch mehr dahinter steckt. Wer schnell außer Atem kommt, schiebt das oft zunächst auf die eigene Unsportlichkeit oder tut es als gewöhnliche Alterserscheinung ab. Auch wiederkehrender Husten wird gern als Infektanfälligkeit verharmlost oder von Rauchern als „normaler Raucherhusten“ angesehen.
Anhaltende oder immer wiederkehrende Beschwerden sollten allerdings immer ärztlich abgeklärt werden. Denn es können auch schwerwiegende Krankheitsbilder dahinter stecken, die behandlungsbedürftig sind. Hinter Problemen mit der Atmung können beispielsweise Asthma, Lungenkrebs oder eine Herzschwäche stecken. Auch eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit oder kurz COPD beginnt schleichend und erscheint anfänglich harmlos. Sie führt zu einer zunehmenden Verengung der Atemwege und schränkt damit die Lungenfunktion immer mehr ein. Auf Dauer beeinträchtigt das die Lebensqualität massiv.
Früherkennung ist wichtig
Wie bei allen Erkrankungen, ist auch bei Lungenkrankheiten die Früherkennung oft entscheidend, damit rechtzeitig geeignete Therapien eingeleitet werden können. So beeinflusst beispielsweise die Früherkennung von Lungenkrebs die Heilungschancen ganz massiv. Auch bei einer möglichen Herzschwäche können durch eine rechtzeitige Behandlung schwerwiegende Folgeerkrankungen vermieden und das Risiko für einen plötzlichen Herztod vermindert werden.
Eine COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) beeinträchtigt die Lebensqualität immer mehr, je weiter sie fortschreitet. Sie ist zwar nicht heilbar, ihr Fortschreiten kann aber gebremst und die Beschwerden können reduziert werden. Und auch das gelingt viel effizienter, wenn frühzeitig eingegriffen wird. Dazu werden unter anderem Medikamente genutzt, die die Atemwege erweitern. Im späteren Verlauf wird häufig eine Sauerstoff-Therapie eingesetzt. Bei einer Langzeit-Sauerstofftherapie werden die Patienten dauerhaft mit Sauerstoff versorgt. Das wirkt einem Sauerstoffmangel und entsprechenden Symptomen, wie Erschöpfung und Müdigkeit, entgegen und verbessert die Lebensqualität. Heute wird eine solche Sauerstoff-Therapie mit Unterstützung im eigenen Zuhause umgesetzt. Durch tragbare Geräte bleibt dabei auch die Mobilität erhalten.
Symptome ernst nehmen
Die rechtzeitige ärztliche Abklärung kann vielen schwerwiegenden Folgen von Lungenerkrankungen entgegenwirken. Symptome wie vermehrtes Husten, Atemgeräusche, Atemnot, erschwertes Atmen, Kurzatmigkeit, andauernde oder wiederkehrende Leistungsschwäche oder Erschöpfung sollten deshalb ernst genommen werden. Die erste Anlaufstelle ist dabei die Hausarztpraxis. Eine Allgemeinuntersuchung, ein Lungenfunktionstest und Bluttests können hier erste Aufschlüsse liefern. Die Hausärztin oder der Hausarzt können dann bei Bedarf weitere Maßnahmen einleiten und zu entsprechenden Fachärzten oder Kliniken überweisen.
Insbesondere Raucher sollten bei Atembeschwerden aufmerksam sein, denn ihr Risiko für Erkrankungen wie COPD oder Lungenkrebs ist erhöht. Auch wer regelmäßige mit anderen Schadstoffen, wie Stäuben oder Gasen, zu tun hat oder hatte, sollte entsprechende Probleme im Blick behalten. Hier gilt: Besser einmal zu oft den Weg zum Arzt antreten als einmal zu wenig.