Das Briefeschreiben hat eine lange Tradition. In Zeiten vor Erfindung des Internets und des Telefons, war der Brief die gängigste Art der Kommunikation über längere Distanzen. Wann immer Botschaften an Personen überstellt werden mussten, die fußläufig nicht erreichbar waren, kam die Post ins Spiel und übermittelte die Botschaften zwischen zwei Personen. Damit allerdings nicht jeder die Inhalte des Schreibenden an den Adressaten lesen konnte, musste der Brief irgendwie verschlossen werden. In diesem Zuge wurde der Briefumschlag erfunden, über den es hier eine ganze Menge zu erfahren gibt.
Inhaltsübersicht
Die Erfindung des Briefumschlags
Zu den Anfangszeiten brieflicher Korrespondenz kam es tatsächlich vor, dass Botschaften und Grüße an Verwandte, Freunde und Geschäftspartner unverschlossen, mittels Korrespondenzkarten, auf die Reise gingen. Das gibt es auch heute noch, nur wird die Korrespondenzkarte inzwischen Postkarte genannt. Diese Art der Postsendung eignet sich jedoch nur für Inhalte, die weder delikat sind noch der Geheimhaltung bedürfen. Um alle anderen Inhalte vor unbefugten Lesern zu schützen, wurde Briefpapier in früheren Zeiten lediglich einseitig beschriftet. Man faltete das Papier so, dass es an der Außenseite mittig mit Siegelwachs versiegelt werden konnte.
Der Briefumschlag, wie man ihn heute kennt, wurde erst im 19. Jahrhundert erfunden. 1820 fertigte der Buch- und Papierwarenhändler S. K. Brewer aus Brighton in England die ersten Briefumschläge. Per Hand schnitt er sie zu. Für die richtige Größenabmessung benutzte er verschiedene Blechschablonen, mit denen sich Umschläge in mehreren Größen anfertigen ließen. Schon bald kam er mit der Produktion nicht mehr hinterher. Denn Briefumschläge entwickelten sich zu einem Verkaufsschlager. Einerseits halfen sie dem Schreiber Papier zu sparen, indem das Briefpapier nun beidseitig benutzt werden konnte, andererseits erwiesen sich die Umschläge als praktisch.
Unterschiedliche Arten des Briefumschlags
Schon zu Anfangszeiten des Briefumschlags wurde offensichtlich, dass großer Bedarf an unterschiedlich großen und unterschiedlich ausgestatteten Briefumschlägen bestand. Denn je nachdem was neben dem geschriebenen Wort noch verschickt werden soll, bedarf der Inhalt einer Briefsendung erhöhtem Schutz. Ein Luftpolster Briefumschlag beispielsweise ermöglicht es auch Gegenstände gut geschützt per Post zu verschicken. Egal, ob es sich um eine private Sendung oder die Aussendung einer Warenbestellung handelt. Mit Luftpolster Briefumschlägen können zum Beispiel Bücher, USB-Sticks oder Süßigkeiten sicher verpackt versendet werden.
Bei Formen, Größen und Farben von Briefumschlägen gibt es einige Standards zu beachten, die sich an DIN- und ISO-Normen orientieren.
Für geschäftliche Briefe werden üblicherweise standardisierte Umschlagsformate gewählt. Die Größe des Umschlags orientiert sich in aller Regel an der Größe und an der Seitenanzahl der Dokumente. Besonders wichtig ist hier auch die Frage, ob die versendeten Dokumente geknickt werden dürfen oder nicht. Wenn beispielsweise ein Arbeitszeugnis versendet werden soll, verpackt man dies in einen Umschlag, der der nicht gefalteten Größe des Dokuments entspricht. Rechnungen kommen gefaltet in einem sogenannten DL-Umschlag. Private Brief- oder Kartenschreiber finden im Papierfachhandel häufig Sonderformate, zum Beispiel quadratische Umschläge. In aller Regel werden diese Sonderformate gemeinsam mit passenden Gruß- oder Glückwunschkarten angeboten.
Farben von Briefumschlägen
Hinsichtlich der Farben von Briefumschlägen müssen Nutzer der Deutschen Post eines Wissen. Grundsätzlich darf jede Farbe in den Verkehr kommen. Die Deutsche Post transportiert also vom weißen, über den gelben bis hin zum tiefroten oder tannengrünen Briefumschlag alles. Da die Umschläge heutzutage jedoch maschinell sortiert werden, und die Sortieranlagen auf weiße Umschläge ausgerichtet sind, werden Umschläge, die dunklere Farben tragen, von den Maschinen häufig ausgeworfen. Diese Umschläge müssen dann händisch vom Personal sortiert und auf den Weg gebracht werden. Da dies im Auge der Deutschen Post unwirtschaftlich ist, erhebt sie dafür eine erhöhte Portogebühr. Wer seine Post also nicht über den Schalter versendet, sondern selbst frankiert, sollte sich vorab zu diesem Thema kundig machen. Im Zweifelsfall muss der Empfänger sonst eine sogenannte Nachgebühr bezahlen.
Ein Fazit
Die Auswahl an Briefumschlägen ist tatsächlich schier unendlich. Es gibt sogar fertig bedruckte Umschläge mit saisonalen Motiven oder Mustern, wie zum Beispiel im Tiger- oder Leopardenstil. Wer also Weihnachtsgrüße, ein Geschenk oder eine Party- oder Hochzeitseinladung versenden möchte, kann bereits mit der Wahl des Umschlages auf den Inhalt hindeuten und Akzente setzen.