Vatikan hat die höchste Kriminalitätsrate der Welt

Vatikan
Vatikan @TTstudio/depositphotos.com

Vatikanstadt, ist ein unabhängiger Stadtstaat, der vollständig von der italienischen Hauptstadt Rom umgeben ist. Er ist der kleinste Staat der Welt sowohl in Bezug auf die Fläche (0,44 km²) als auch auf die Einwohnerzahl (ca. 800 bis 900 Einwohner). Der Vatikanstaat hat statistisch gesehen die höchste Kriminalitätsrate der Welt, was auf den ersten Blick überraschend erscheinen mag. Diese ungewöhnliche Statistik lässt sich jedoch durch einige wichtige Faktoren erklären:

Gründe für die hohe Kriminalitätsrate

  • Hohe Besucherzahlen: Jährlich besuchen über 19 Millionen Menschen den Petersplatz, den Petersdom und die vatikanischen Museen. Diese enorme Anzahl an Touristen auf der kleinen Fläche des Vatikanstaats führt zu einer Verzerrung der Statistik.
  • Art der Straftaten: Bei den meisten Vergehen handelt es sich um Taschendiebstähle und kleinere Betrügereien, die von Touristen begangen werden. Diese Delikte machen den Großteil der registrierten Straftaten aus.
  • Geringe Einwohnerzahl: Der Vatikan hat nur etwa 825 Einwohner, von denen 450 die vatikanische Staatsbürgerschaft besitzen. Durch diese kleine Bevölkerungszahl wirken sich selbst wenige Straftaten statistisch stark aus.

Statistische Verzerrung

Im Jahr 2006 befasste sich die vatikanische Justiz mit 486 Strafverfahren und 341 Zivilverfahren. Bei einer Gesamtbevölkerung von damals 492 Staatsbürgern ergibt sich daraus rechnerisch eine extrem hohe Kriminalitätsrate.

Petersplatz Vatikan
Petersplatz Vatikan / ©[email protected]/depositphotos.com

Herausforderungen für die Strafverfolgung

  • Offene Grenzen: Viele Verfahren bleiben unaufgeklärt, da sich Täter leicht über die offene Grenze nach Italien absetzen können
  • Begrenzte Ressourcen: Der Vatikan verfügt nur über begrenzte Kapazitäten zur Strafverfolgung. Es gibt beispielsweise nur Platz für zwei Häftlinge.

Lösungsansätze

Zur Verbesserung der Sicherheitslage wurde der Beitritt des Vatikans zum Schengener Abkommen empfohlen. Es ist wichtig zu betonen, dass die hohe Kriminalitätsrate nicht auf eine besondere Streitlust oder kriminelle Energie der Bürger des Vatikans zurückzuführen ist, sondern in erster Linie ein statistisches Phänomen, das den besonderen Umständen des Kleinstaates geschuldet ist.

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