Inhaltsübersicht
Trockenfallen in der Nordsee
Als Trockenfall im Watt, bezeichnet man den Vorgang, wenn Wasserfahrzeuge an einer flachen Stelle im Meer durch den durch Ebbe sinkenden Wasserstand auf dem Grund des Meeres aufsetzt und später “trocken” auf dem Meeresgrund liegt. Das gibt es öfters an der Nordsee. Die Nordsee mit Ihren Gezeiten ist nicht nur ein sehr anspruchsvolles Gebiet was das Thema Navigation Trockenfall im Watt angeht, sondern bietet dem erfahrenen Skipper auch einmalige Möglichkeiten, eine einsame Auszeit zu genießen.
So funktioniert das “trocken fallen”
So kann man sich mit seinem Boot beispielsweise gezielt im Watt trocken fallen lassen. Wer dies macht, sollte allerdings ein paar Feinheiten berücksichtigen. Man sollte sich seinen “Liegeplatz” sorgfältig auswählen, d.h. man muss im Wattenmeer aufpassen, dass man nicht in einer Naturschutzzone landet in der das Betreten verboten ist.
Weiterhin sollten man darauf achten, dass man sein Boot auf einer gleichmäßig ebenen Fläche aufsetzen lässt. Steht man beispielsweise auf der Abbruchkante eines Priels, kann das Trockenfallen sehr schnell zum umkippen des Bootes führen. Um dies zu verhindern sollte man bei den ersten Grundberührungen mit dem Bootshaken den Untergrund rund um das Boot prüfen. Dann hat man ggf. noch die Chance mit starkem Maschineneinsatz, den Rumpf so zu drehen oder zu verschieben, dass man zu einer guten Liegeposition kommt.
Auszeit genießen bis die Flut kommt
Einmal im Trockenen kann man die Auszeit genießen und sich sein Boot von Außen anschauen (oder auch putzen oder auch nicht). Ebenso sind Erkundungsgänge ins Watt möglich. Besonders spannend ist dann die Zeit, wenn das Wasser wieder zurückflutet. Hat man sich beispielsweise für einen Liegeplatz auf einem Wattenhoch entschieden, kann man sehen, wie schnell die Flut von allen Seiten auf das Boot zukommt und nach kurzer Zeit umschlossen hat. Wer dies einmal erlebt hat, kann nachvollziehen, warum die DGzRS (Seenotretter) so häufig Urlauber aus dem Watt retten muss.
Ein Wattenhoch bezeichnet im Wattenmeer die Linie zwischen einer Insel und dem Festland, die am höchsten liegt und somit bei Ebbe als erstes trockenfällt bzw. bei Flut als letztes überspült wird.