Die Beine werden schwer und in den Kniekehlen zeigen sich erste kleine Äderchen, die meist bläulich gefärbt sind und direkt unter der Haut sichtbar werden. Oder die Beine schmerzen in den Bereichen der Kniekehlen, an den Waden und generell nach langem Stehen oder auch Sitzen. In den warmen Sommermonaten zeigen sich diese Beschwerden oftmals wesentlich deutlicher als in den kälteren Monaten des Jahres und man spricht hier auch von einer „Schwere der Beine“.
Diese und noch weitere Anzeichen können schon die Vorboten für eine medizinisch genannte Varikosis, eines Krampfaderleidens sein. Oftmals müssen die Krampfadern noch nicht einmal von außen sichtbar sein und trotzdem im tieferen Gewebe Schäden hervorrufen und äußerst schmerzhaft sein. Fakt ist, dass besonders oft Frauen von dieser Erkrankung betroffen sind und unterschiedliche Faktoren, die zum Ausbruch der Erkrankung führen, eine Rolle spielen können.
Inhaltsübersicht
Ursachen und Faktoren
Bei der Entstehung von sichtbaren wie nicht sichtbaren Krampfadern spielen in der Regel mehrere Faktoren eine wesentliche und entscheidende Rolle. Auch unsere Lebensweise kann den Hergang und auch das Fortschreiten der Erkrankung beeinflussen. Fakt ist, dass Krampfadern sehr oft die Folge einer angeborenen Bindegewebsschwäche sind sowie auch eine Konsequenz aus nicht mehr einwandfrei funktionierenden Venenklappen sein kann. Ob aber nur aufgrund der defekten Venenklappen oder auch der nicht mehr intakten und ausgeleierten Venenwände die Krampfadern zuerst entstehen, ist noch unklar. Funktionieren die Venenklappen nicht mehr, fließt das Blut in die falsche Richtung, es kommt zum Rückstau des Blutes.
Die Venen weiten sich und es können sich immer mehr Krampfadern bilden, sichtbar und unsichtbar im tiefen Gewebe der Beine. Denn eine ganze Anzahl an Venen befinden sich in unseren Beinen und versorgen sie bis in die Zehenspitzen mit Blut. Wer am Arbeitsplatz viel steht oder sitzt und sich zudem auch zuhause nur sehr wenig bewegt und gern auf dem Sofa sitzt, anstatt beispielsweise einer Sportart nachzugehen, tut zudem alles dafür, dass sich dieser Blutstau in den Beinen sehr schnell auftun kann. Bewegung und in Regelmäßigkeit, heißt hier die Devise, um zumindest selbst bei genetischer Veranlagung alles dafür zu tun, dass die Varikosis nicht Einzug halten kann. Unter diesem Link erhält man weiterführende Infos zum Thema Krampfadern.
Beinvenen und ihre Funktion
Unsere Beinvenen sind in regelmäßigen Abständen mit Venenklappen ausgestattet. Sie sorgen in Gemeinschaft mit der umgebenen Muskulatur und der geregelten Pumpleistung des Herzens dafür, dass das Blut in den Venen jeweils entgegen der Schwerkraft aus den Beinen beim Gehen, Laufen oder Walken und Co nach oben transportiert wird. Die zwischen den Muskeln liegenden tiefen Venen komprimieren das Blut, es wird quasi ausgestoßen und gepresst. Nun kommen die Venenklappen zum Einsatz, denn sie funktionieren ähnlich wie Rückstoßventile und sorgen dafür, dass nur der Blutfluss in Richtung Herz, also nach oben, zugelassen wird. Der Rückfluss nach unten, also in Richtung Füße, wird dagegen verhindert.
Das meiste Blut fließt durch die tiefen Venen zum Herzen zurück. Die oberflächlichen Venen, die wir unter der Haut besonders im Bereich der Kniekehlen sehen, wirken beim Transport des Blutes lediglich unterstützend mit. Hier kann es in einigen Fällen auch entsprechende Probleme geben, wenn man unter Thrombose leidet. Besonders diese kleinen Venen haben es in sich und können schnell zu Krampfadern werden. Bei einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche erweitern sich die oberflächlichen Venen und die Venenklappen wachsen einfach nicht mit. Das kann dann zu einer Störung der Venenklappenfunktion führen. Es entsteht ein dauerhafter und fehlerhafter Blutrückfluss in Richtung der Füße, der zu einer zusätzlichen Venenerweiterung und somit schlussendlich zu Krampfadern führen kann.
Wer gehört zur Risikogruppe?
Die genetische Veranlagung ist größtenteils mit entscheidend dafür, ob unsere Venen möglichst lange gesund bleiben oder ob zunächst oft kleinere Krampfadern entstehen. Neben der vererbten Bindegewebsschwäche spielen weitere Faktoren, die zur Entstehung der Krampfadererkrankung wirken, eine primäre Rolle. Diese sind:
- Mit zunehmenden Alter ist oftmals die bisherige Mobilität nicht mehr gegeben, das Bindegewebe schwach, dadurch können Krampfadern entstehen oder sich stärker auswirken.
- Bei Schwangerschaften kommt es nicht selten zu Krampfaderleiden.
- Bei der Einnahme von diversen Hormonpräparaten kann es zu einer vermehrten Erkrankung kommen.
- Langes Stehen, Sitzen und wenig Bewegung und Übergewicht begünstigen das Leiden.
- Letztlich auch ein ungesunder Lebensstil, kombiniert mit Bewegungsmangel und Rauchen beispielsweise.
Weltweit erkranken Frauen häufiger als Männer an Krampfadern. Der Faktor der Schwangerschaften bei Frauen erhöht das Risiko, denn desto öfter die Gravidität im Leben einer Frau stattfand, umso größer ist das Krampfader-Risiko. Schuld daran sind hier die hormonellen Veränderungen und die erhöhte, körperliche Belastung bei Schwangeren. Die Einnahme der Antibabypille in Kombination mit Bewegungsmangel beispielsweise werden ebenfalls als Risikofaktor angesehen. Es gibt aber mittlerweile etliche operative und auch invasive Methoden in der Medizin, die das Leiden lindern und sogar vollständig beheben können.
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