Das Wort Sarg kommt vom griechischen Wort „Sarkophag„, was soviel wie „Fleischfresser“ bedeutet. Der Sarg ist ein Behältnis für den Transport, die Aufbahrung und die Beisetzung einer Leiche bzw. eines toten Menschen oder toten Tier. In der Regel wird der Sarg zur Bestattung in der Erde oder für die Feuerbestattung im Krematorium verwendet. Das Thema, sich einen Sarg selbst zu bauen, kam die letzten Jahre immer mehr in Mode. Deshalb möchten wir hier etwas dazu schreiben.
Inhaltsübersicht
Welche Arten von Särgen gibt es?
- Ein Steinsarg sorgte früher für eine schnelle Verwesung. Die ursprüngliche Bezeichnung Sarkopharg wurde später für alle Steinsärge verwendet. Häufig verwendet wurden die Gesteinsarten Marmor, Kalkstein, Basalt oder Sandstein, was durch die jeweilige Region bestimmt wurde.
- Der Gläserne Sarg gehörte zu den sogenannten Reliquienschreinen, die Heiligen oder Seligen zugesprochen sind. Der Reliquienschrein von Papst Johannes dem 23., steht im Petersdom in der Vatikanstadt. Aber auch einigen Märchen kennen wir Gläserne Särge, so wir z.B. aus Schneewittchen bei den 7 Zwergen.
- Der Zinksarg wird meist für den Transport von Leichen über Landesgrenzen hinweg benötigt. Zink hat antibakterielle Eigenschaften, welche den Verwesungsprozess verlangsamt und so einen zeitaufwändigen Transport ermöglicht. Der Zinksarg kann in einem Holzsarg eingebettet sein, was auch das auslaufen von eventuell entstehender Leichenflüssigkeit vorgebeugt.
- Der Metallsarg wird vor allem für Gruft-Bestattungen verwendet. Metallsärge bestehen meist aus Stahlblechen. In der Innenseiten eines Metallsarges befindet sich meist auch wieder ein verlöteter Zinksarg.
- Der Sanitärsarg besteht meist aus Plastik, der eine aus Aluminium bestehende Schale besitzt. Der Sanitärsarg wir nur für den Transport des Toten zum Bestattungshaus oder in die Gerichtsmedizin verwendet. Nach der Reinigung kann der Sarg wieder verwendet werden.
- Der Holzsarg ist die heute übliche Art einen Menschen aber auch ein Tier zu bestatten. Holz ist das am besten geeignete und umweltfreundlichste Material für Särge. Er besteht meist aus den Holzarten Eiche oder Kiefer. Das Holz unterstützt den Einäscherungsprozess (Verbrennung). Bei einer Erdbestattung und normaler Bodenbeschaffenheit baut sich der Sarg nach einer gewissen Zeit ab ohne Spuren zu hinterlassen, sofern dieser nicht mit Metallelementen verziert wurde.
Welche Materialien sind für einen Sarg erlaubt?
In Deutschland ist aufgrund von Umweltschutzbestimmungen als Material für Särge zur Bestattung nur Holz erlaubt. Diese Vorschrift ist in vielen Friedhofsordnungen durch die Forderung nach holzähnlichem und leicht verrottbarem Material ergänzt. Aus religiösen Gründen können Bestattungen in Metallsärgen oder im bloßen Leichentuch erfolgen aber das ist in Deutschland nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Für die Feuerbestattung ist ein Holzsarg vorgeschrieben. Ausnahmeregelungen für Särge aus Pappe oder anderen verbrennbaren Materialien können in einzelnen Krematorien möglich sein.
Der Holzsarg mit Vollholzsiegel
Ein professionell gebauter Sarg besteht meist aus sehr teuerem Holz. Der Verband der Deutschen Zulieferindustrie für das Bestattungsgewerbe (VDZB) e. V. hat dazu, für seine Mitglieder, die Anforderuungen an Särge aus Vollholz (PDF) entworfen. Die Vollholzsärge bieten so eine gleichbleibende Qualität. Vollholzsärge, die diesen Anforderungen entsprechen, sind mit dem rechtlich geschützten Vollholzzeichen gekennzeichnet. Die so gekennzeichneten Särge sind für die Erd- und Feuerbestattung gleichermaßen geeignet.
Was kostet ein Sarg?
- Die Kosten für einen Sarg können je nach Ausführung zwischen 200 Euro für einen einfachen Verbrennungssarg und circa 2.500 Euro für einen hochwertigen Sarg aus Edelholz liegen.
- Die einfachsten Varianten sind aus Sperrholz gefertigt und kosten etwa 200,- Euro.
- Mittelpreisige Särge bestehen aus massiver Kiefer und werden ab einem Preis von etwa 800,- Euro angeboten
- Bei einem hochwertigen Sarg fangen die Preise bei etwa 1.500,- Euro an. (Eiche, speziell verziert)
- Ein Sarg für die Einäscherung ist günstiger als ein Sarg für eine Erdbestattung.
- Personalisierte Särge können beispielsweise mit einem Motiv der Heimatstadt oder mit einem Portrait des Verstorbenen verziert sein. Diese Sonderanfertigungen erreichen Preise bis zu mehreren tausend Euro
- Ein selbstgebauter Sarg hingegen könnte, je nach Qualität des Holzes, nur ca. 200 € kosten.
Darf ich mir einen Sarg selber bauen?
In einem Land voll mit Regeln wie Deutschland ist die Frage selbstverständlich legitim, ob es erlaubt ist sich einen Sarg selber zu bauen. Die Antwort ist einfach. Selbstverständlich ja. Es ist legal sich so etwas selbst zu bauen, denn wie eine Beerdigung für den Einzelnen auszusehen hat, kann individuell entschieden werden. Aber in Deutschland gibt es dazu doch einige Regeln zu beachten.
Kann ich meinen Sarg aus Baumarkt-Brettern bauen?
Ja, das kann man. Zu berücksichtigen wäre aber, daß der Sarg den Vorschriften der jeweiligen Friedhofsordnung und des zuständigen Landesbestattungsgesetzes entspricht. Manche Friedhofsordnungen schreiben einen verrottbaren Holzsarg vor, andere bestehen auf einem Vollholzsarg. Mit Särgen aus Vollholz ist man in der Regel auf der sicheren Seite. Sich bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung zu erkundigen, kann hier als Tipp genannt werden..
Wie groß darf der selbstgebaute Sarg sein?
- Die gängigen Maße sind ca. 200 x 80 x 60.
- Auf vielen Friedhöfen ist auch aus technischen Gründen keine andere Größe möglich, das betrifft auch die Krematorien.
Welches Material darf ich und darf ich nicht verwenden?
- Der Sarg muss aus Holz bestehen
- Auf die Verwendung umweltschädlicher Klebstoffe und Lacke sollte verzichtet werden. Bei der Verbrennung dürfen keine schädlichen Gase entstehen. Das betrifft auch die Auskleidung mit Samt und Schaumstoff.
- Innen sollte der Sarg so gestaltet sein, daß der Austritt von Flüssigkeiten verhindert wird.
- Auf dem Boden des Sarges sollte sich eine Schüttung von wenigstens 5 cm saugfähigen Materials befinden.
- Der Sarg sollte blick- und möglichst geruchsdicht gefertigt sein
- Soll der Sarg eingeäschert werden, müssen die Griffe demontierbar sein, sofern sie aus Metall bestehen.
Weicht man stark von den Maßen oder der üblichen Form ab, ist vorher abzuklären, ob der selbstgebaute Sarg überhaupt bestattet werden kann.
Der Sarg-Selbstbausatz
Dass Bestattungsunternehmen „Abschied Bestattungen“ Silke Ahrens aus Kirchlinteln, bietet für Selbstabholer ein Selbstbausarg-Set mit Bauanleitung an. Das Sargbau-Set enthält alle notwendigen Bauteile: die in den erforderlichen Maßen zugeschnittenen Bretter, einen Deckel, Leisten, Schrauben und Füße. Dazu erhält der Sargbauer einen Bauplan mit allen notwendigen Hinweisen und Anleitungen und es gibt sogar einen Workshop dafür. Das Set kostete 420,00 Euro. Hier ein Video dazu.
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Mehr InformationenUpdate:
- Der Selbstbausatz wird von „Abschied Bestattungen“ nicht mehr angeboren bzw. nur noch als PDF online.
- Wir haben einen weiteren Selbstbausatz gefunden: https://feuerundnaturbestattung.wordpress.com
Fazit zum Sarg Eigenbau
Einen Sarg zu bauen kann auch etwas mit Spaß zu tun haben. Vor allem für junge Menschen ist der Spaß der größere Faktor als über den Tod nachzudenken. Für ältere Leute hingegen ist es eher der Faktor einer Kostenersparnis und das Denken an die Hinterbliebenen. Jeder der einen Sarg baut hat selbstverständlich individuelle Gründe dies zu tun. Nicht für jeden Menschen kommt dies in Frage, denn der Mensch wird im allgemeinen nur ungern mit dem Tod konfrontiert.
Kuriose Särge
Weitere kuriose Särge gibt es unter Google Suche „Kuriose Särge„.