Kaum ein anderes Material ist für Bau- und Hobbyprojekte so vielseitig einsetzbar wie Kunststoff. In Form von zugeschnittenen Platten lässt er sich besonders einfach verlegen und für die eigenen Anforderungen modifizieren. Ob durchsichtig oder farbig – für fast jeden Einsatzbereich gibt es die passende Materialkomposition.
Inhaltsübersicht
Ohne Kunststoffe wären viele Projekte nicht umsetzbar
Als Kunststoffe bezeichnet man synthetische oder halbsynthetische Materialien, die aus Polymeren aufgebaut sind. Je nach Zusammensetzung der Kunststoffe weisen die Endprodukte unterschiedliche Eigenschaften auf. Hauptsächlich unterscheidet man Kunststoffplatten und andere Erzeugnisse in drei Gruppen. Zunächst gibt es Duroplaste, die auch bei Temperaturschwankungen stets formstabil bleiben. Im Gegensatz dazu lassen sich Thermoplaste unter Wärmeeinwirkung leicht verformen. Elastomere sind wiederum dehnbar und flexibel, sodass sie ihre Form verändern können. In der Bauindustrie kommen Kunststoffe in Form von Platten für viele Anwendungen zum Einsatz, hauptsächlich jedoch als Isolations- und Dämmmaterial. Viele Heimwerker schätzen die Eigenschaften verschiedener Kunststoffe für den Innenausbau oder für besondere Bauprojekte, da sie trotz ihrer Stabilität kein hohes Gewicht aufweisen und einfach zu verarbeiten sind.
Nahezu freie Farbauswahl bis hin zur Transparenz
Zu den besonders häufig genutzten Kunststoffen zählt das sogenannte Acrylglas. Im Gegensatz zu echtem Glas ist es wesentlich sicherer, leichter und auch kostengünstiger. Die glasähnliche Optik macht es zur perfekten Wahl für die Überdachung von Wintergärten oder Terrassen. Der Markenname Plexiglas ist zu einem Synonym für Glasersatz aus Acryl geworden. Es lässt sich nicht nur volltransparent herstellen, sondern auch milchig oder in unterschiedlichen Farben, mit der jeweils gewünschten Lichtdurchlässigkeit. Bei Leuchtreklamen kommen solche Produkte beispielsweise sehr häufig zum Einsatz.
Verwechslungsgefahr mit Polycarbonat Kunststoffplatten
Laien bezeichnen häufig alle durchsichtigen Kunststoffe als Plexiglas. Doch nicht immer handelt es sich tatsächlich um Acrylglas. Ein weiterer transparenter Kunststoff ist das Polycarbonat. Obwohl sie sich auf den ersten Blick ähneln, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Materialien. So punktet Plexiglas durch eine sehr hohe Steifigkeit, wodurch es sich mit weniger Stützkonstruktionen und Querlatten verbauen lässt. Es ist deutlich weniger empfindlich gegen Kratzer und vergilbt auch nach Jahrzehnten nicht. Besonders beim letzten Aspekt kann Polycarbonat nicht mithalten, da es nach rund zehn Jahren eine deutliche Neigung zum Vergilben zeigt. Dafür ist es aber wesentlich widerstandsfähiger. Während Dächer aus Acryl bei Hagel regelmäßig beschädigt werden, trotzen Polycarbonatplatten auch heftigsten Schlägen ohne Probleme. Für welches Material man sich entscheidet, hängt also in erster Linie vom Einsatzzweck, der Materialstärke und den Örtlichkeiten ab.
Alle Kunststoffe haben ihre eigenen Stärken und Schwächen
Was für glasähnliche Kunststoffe gilt, lässt sich auch auf alle anderen Materialien anwenden, aus denen Kunststoffplatten gefertigt werden. Generell sollte man sich vor dem Kauf Gedanken darüber machen, ob das gewählte Material für den gewünschten Anwendungszweck geeignet ist. Hinzu kommt die Kostenkalkulation, denn auch im Preis unterscheiden sich die Kunststoffarten zum Teil erheblich. Wer die Platten selbst zuschneiden oder weiterverarbeiten möchte, sollte außerdem darauf achten, auf welche Weise sich der Kunststoff am besten bearbeiten, schneiden, sägen oder formen lässt. Entsprechende Werkzeuge sollten vorhanden sein. Eventuelle Befestigungen müssen ebenfalls mit dem Material kompatibel sein, um Risse, Splittern oder Undichtigkeiten zu vermeiden. In weiche Kunststoffe kann man beispielsweise direkt Holzschrauben eindrehen, während sehr spröde Materialien vorgebohrte Löcher erfordern.
Fazit: Kunststoffplatten sind echte Problemlöser für Hobby und Handwerk
Vom Modellbau über den Innenausbau bis hin zum Aufbau von Gewächshäusern und Wintergärten sind Kunststoffplatten aus transparenten und nicht transparenten Materialien Problemlöser. Sie erlauben stabile, aber kostengünstige Konstruktionen, die obendrein ein geringeres Gewicht aufweisen als andere Baustoffe wie z. B. echtes Glas. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt, denn glasähnliche Kunststoffe zerbrechen nicht so schnell und lassen sich auch von Heimwerkern sehr sicher verarbeiten. Je nach Verwendungszweck ist gegebenenfalls auf Witterungsbeständigkeit, Lebensmittelechtheit oder Resistenz gegen chemische Einflüsse zu achten. Genauere Informationen über die Eignung für bestimmte Umweltbedingungen kann man aufgrund der Materialkomposition leicht recherchieren.