Glasfaser nutzen: das kann das High-Speed-Netzwerk

Glasfaserkabel Netzwerk
Glasfaserkabel Netzwerk / ©kubais/depositphotos.com

Glasfaser: So nutzen Sie das High-Speed-Netzwerk der Zukunft

Mit zunehmender Digitalisierung und wachsendem Datenverkehr ist schnelles Internet zu einem essenziellen Faktor geworden. Alte Internet-Technologien wie etwa DSL stoßen bei den stetig wachsenden Anforderungen, die wir an die Internetgeschwindigkeit und die Bandbreite stellen, immer öfter an ihre Grenzen. Aus diesem Grund lautet der neue Internet-Standard: Glasfaserkabel. Doch was macht Glasfaser so besonders, welche Vorteile bietet diese Form des Internetanschlusses und für wen lohnt er sich? Wir klären auf.

Die Glasfasertechnologie – einfach erklärt

Glasfaser Nahaufnahme
Glasfaser Nahaufnahme / ©outsiderzone/depositphotos.com

Die Datenübertragung über Glasfaser ist eine noch relativ junge und moderne Internet-Technologie. Anders als bei DSL werden die Internetsignale bei Glasfaser nicht als elektronische Signale via Kupferkabel, sondern als Lichtsignale über spezielle Glasfaserleitungen übertragen. Dank dieser Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit werden mit einem Glasfaseranschluss sehr hohe Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s, also 1000 Mbit/s, erreicht. Zum Vergleich: Mit DSL bzw. VDSL werden höchstens Geschwindigkeit von bis zu 250 Mbit/s erzielt.

Dank des enormen Potenzials, das die Glasfasertechnologie bereithält, gilt sie schon jetzt als Meilenstein der Digitalisierung und wird auf Kurz oder Lang ältere Internet-Technologien zunehmend verdrängen. Momentan befindet sich der Glasfaserausbau allerdings noch im vollen Gange, was bedeutet, dass das Glasfaserinternet noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Dennoch wächst das Glasfasernetz stetig weiter und das High-Speed-Netzwerk der Zukunft wird immer größer.

Der Weg der Datenübertragung bis hin zur modernen Glasfaser war allerdings sehr lang. Erfahren Sie hier mehr zur Datenübertragung im historischen Kontext und zu den „Vorfahren“ des Internets.

Die verschiedenen Anschlussarten im Überblick

Wenn Sie Glasfaser nutzen möchten und Teil des High-Speed-Netzwerkes sein wollen, informieren Sie sich zunächst über die verschiedenen Anschlussarten für Glasfaserinternet. Hier eine kurze Übersicht:

  • FTTC (Fiber tot the Curb): Beim FTTC-Anschluss liegt lediglich bis zum Verteilerkasten im Wohngebiet eine Glasfaserleitung. Der Weg von dort zu den Endteilnehmern wird immer noch mit einer Kupferleitung überbrückt. Dies kann die erreichte Internetgeschwindigkeit, die beim Endkunden ankommt, mindern.
  • FTTB (Fiber to the Building): Beim FTTB-Anschluss wird die Glasfaserleitung bis zu einem zentralen Verteilerkasten im Gebäude verlegt. Von dort aus entscheiden die einzelnen Parteien, wie sie die Internetsignale vom Verteiler zu den einzelnen Wohneinheiten transportieren möchten – entweder via Kupferleitung oder ebenfalls via Glasfaserleitung.
  • FTTH (Fiber to the Home): Beim FTTH handelt es sich um einen direkten Hausanschluss, bei dem Glasfaserkabel auf dem gesamten Weg verlegt werden – vom Netzanbieter bis hin zum Router des Endnutzers. Damit ist FTTH die schnellste Anschlussvariante für die Glasfasernutzung und gewährt durchgehend stabile und hohe Internetgeschwindigkeiten.

Welche dieser Glasfaseranschlüsse bei Ihnen vor Ort genutzt werden kann, hängt stark vom aktuellen Stand des Glasfaserausbaus ab. In manchen Gegenden lohnt es sich für die Glasfaser-Anbieter unter Umständen aus bautechnischen und/oder finanziellen Gründen nicht, FTTH-Anschlüsse anzubieten. Dann wird evtl. nur FTTC als Anschlussart ermöglicht und die „letzte Meile“ zu den Kunden über das bereits bestehende Kupferkabel-Netzwerk abgewickelt. Aber auch wenn nur auf einem Teil der Strecke Glasfaser statt Kupferkabel genutzt werden, kann das die potenzielle Internetgeschwindigkeit, die den Endkunden bereitgestellt werden kann, steigern.

Glasfaserkabel
Glasfaserkabel / ©anton_novik/depositphotos.com

Die Vorteile von Glasfaser

Ein Glasfaseranschluss bietet sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen viele Vorteile. Der wohl größte Vorteil ist die bereits erwähnte Internetgeschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s. Diese ermöglicht eine enorm schnelle Datenübertragung mit hohen Geschwindigkeiten – sowohl für den Upload als auch für den Download. Dadurch können via Glasfaser große Datenmengen in kürzester Zeit übermittelt, Videospiele schnell heruntergeladen oder auch Filme und Serien in hoher Auflösung (HD) ruckelfrei gestreamt werden. Das Glasfaserinternet macht also Schluss mit langen Wartezeiten beim Download, mit stockenden Video-Konferenzen oder endlos ladenden Streams.

Weiter besticht die Glasfasertechnologie auch durch ihre Stabilität bei der Datenübertragung. Während beim DSL-Anschluss und beim Kupferkabel die Internetgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung des Endnutzers zum Verteilerkasten schwindet, ist dies bei den Glasfaserleitungen nicht mehr der Fall. Auch über längere Strecken bleibt die Internetleistung erhalten. So kann allen Endnutzern eine gleichermaßen gute Internetverbindung ermöglicht werden.

Glasfasertechniker beim Spleißen von Glasfaserkabel
Glasfasertechniker beim Spleißen von Glasfaserkabel / ©kataklinger/depositphotos.com

Glasfaser nutzen: Für wen lohnt sich das Glasfaserinternet?

Die Vorteile der Glasfaser sind ersichtlich. Doch für wen lohnt sich das schnelle Internet nun wirklich und wer sollte es nutzen? Den größten Nutzen bietet das Glasfaserinternet allen Haushalten oder Unternehmen mit sehr intensiver Internetnutzung. Im Privaten ist das etwa der Fall, wenn viele Bewohner gleichzeitig im Internet unterwegs sind, oder sehr rechenintensive und komplexe Anwendungen wie Streaming und Online-Gaming Teil der alltäglichen Internetnutzung sind.

Jede einzelne Anwendung benötigt Bandbreite und beansprucht die Internetverbindung. Sind mehrere Personen gleichzeitig im Internet tätig, werden größere Kapazitäten gebraucht, um eine einwandfreie Nutzung ohne Ruckeln und Stocken zu ermöglichen. Bei starker Parallelnutzung stoßen Technologien wie DSL oder VDSL mit Geschwindigkeiten von gerade einmal 250 Mbit/s schnell an ihre Grenzen. Mit Glasfaser hingegen ist das Ganze kein Problem.

Glasfaseranschluss: Ja oder nein?

Wenn es um die Entscheidung geht, ob Sie Ihren alten Anschluss gegen einen Glasfaseranschluss tauschen sollen, sollten Sie genau überlegen, wie Ihre Internetgewohnheiten aussehen: Nutzen Sie das Internet nur, um gelegentlich zu Surfen oder E-Mails zu schreiben? Oder nutzen Sie es auch für Home-Office, Streaming und Gaming? Auch zukünftige Nutzungsmöglichkeiten können dabei eine Rolle spielen, wie etwa Kinder, die bald in das „Internet-Alter“ kommen. Wägen Sie anhand dieser Kriterien ab, ob sich ein Hausanschluss an das Glasfasernetz für Sie lohnt.

Tipp: Da Glasfaser zukünftiger Standard sein wird, stellt ein Glasfaseranschluss auch eine Wertsteigerung der Immobilie dar.

Den richtigen Tarif finden

Besitzen Sie hingegen schon einen Glasfaseranschluss und möchten den für Sie passenden Tarif finden, lohnt es sich, die Systemanforderungen verschiedener Programme und Anwendungen in Erfahrung zu bringen und diese grob zu überschlagen.

Streaming Anbieter informieren über die nötigen Upload- und Downloadgeschwindigkeiten, die für das Streamen nötig sind. Und auch für andere Online-Anwendungen lassen sich grobe Richtwerte für die benötige Internetgeschwindigkeit bestimmen. So können Sie in etwa abschätzen, wie hoch die Geschwindigkeit Ihres Anschlusses sein sollte und können dann verschiedene Tarife und Anbieter miteinander vergleichen.

Fazit: Mit Glasfaser in die digitale Zukunft?

Mit zunehmendem Glasfaserausbau und erhöhter Verfügbarkeit wird das Glasfaserinternet früher oder später zum dominierenden Internetanschluss. Im Angesicht der stetig wachsenden Anforderungen, die wir tagtäglich an unseren Internetanschluss stellen, ist das vielleicht aber auch gut so. Alte Technologien wie DSL oder VDSL werden auf lange Sicht für die intensive Internetnutzung unseres digital geprägten Alltags nicht mehr ausreichend sein. Doch bis das Glasfasernetz und damit das High-Speed-Netzwerk uns wirklich alle erreicht, wird es wohl noch eine Weile dauern.

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