Gaming auf dem Smartphone

Unsere Handys sind heute viel mehr als ein Telefon. Die kleinen Geräte sind regelrechte Hochleistungscomputer, die vor Dekaden noch ganze Räume eingenommen hätten. Dank des technologischen Fortschritts verkleinert sich die Technik immer mehr und wir können mehr Leistung auf kleine Apparate übertragen.

Wer gerne Videospiele spielt, muss deshalb nicht mehr auf den Computer oder die Konsole zurückgreifen. Mobile Gaming ist eine neue Größe in der Videospielbranche, die sich rapide entwickelt. Was hat es mit der Popularität der Handyspiele auf sich?

Das Wachstum der Mobile Gaming Industrie

Computer und Konsolen waren jahrelang die Spitzenreiter unter den Endgeräten für Videospiele. Auch tragbare Varianten, wie der Gameboy, konnten bei der Popularität und Leistung nicht mithalten.

Inzwischen hat sich das Mobile Gaming aber zu der beliebtesten Spieleplattform in Deutschland entwickelt. Jeder vierte zockt regelmäßig eines oder mehrere Handyspiele. Im Vergleich dazu schneiden andere Endgeräte schlechter ab:

Gründe für die Beliebtheit

Es gibt mehrere Entwicklungen, die zu der Beliebtheit des Handy Gamings geführt haben.

Allzeit bereit, ohne Zusatzkosten & -aufwand

Da ohnehin die meisten Menschen ein Smartphone nutzen, müssen sie dieses nicht erst kaufen, um spielen zu können. Stattdessen liegt die Möglichkeit, sich kurz die Zeit zu vertreiben, nur einen Griff in die Hosentasche entfernt. Wir müssen nicht einmal daran denken, eine tragbare Konsole extra einzupacken.

Noch dazu sind viele Spiele für das Handy kostenfrei, oder können kostenfrei gespielt werden, wenn man dafür bereit ist Werbung anzuschauen. Im Vergleich dazu zahlen wir für viele Konsolenspiele um die 60 € Neupreis, ganz zu schweigen von dem Anschaffungspreis für eine Konsole, die zum Spielen benötigt wird. Die neue Playstation 5 kostet zwischen 500 und 600 € und wird allein für Spiele und Medien genutzt.

Geringe Barrieren für Spieler & Entwickler

Nicht nur die direkte Verfügbarkeit des Handys trägt zu diesen niedrigen Barrieren bei. Neben den regulären App-Stores haben Anbieter wie Google spezifische App-Stores nur für Mobile Games erzeugt, die für Spieler und Entwickler Vorteile haben.

Mit Google Play bieten sie Nutzern eine zielgerichtete Plattform für das Herunterladen und den Kauf von Spielen und anderen Medien, die sogar endgerätübergreifend funktioniert. Wenn wir über das Smartphone mehr Guthaben für Google-Play kaufen, können wir dieses auch auf unserem Windows-PC anwenden und Punktestände zwischen Android, iOS und webbasierten Anwendungen abgleichen.

Zeitgleich bieten sie über Google Play Spiele auch den Entwicklern von Handygames besondere Funktionalitäten. Durch eine Programmierschnittstelle können diese Achievements implementieren, Ranglisten erstellen und Multiplayer-Optionen hinzufügen.

Insgesamt ist es für Spieleentwickler leichter, die kompakteren Handyapps zu produzieren. Erfolgsapps wie Flappy Bird basieren dabei nicht auf den umfangreichen und jahrelangen Arbeiten ganzer Spielstudios, sondern können durch Einzelpersonen programmiert werden.

Fortschrittliche Technik

Zugegeben, die meisten Konsolen- und Computerspiele sind teurer, da sie auch umfangreicher sind, und die Endgeräte werden benötigt, um die hohe Leistung zu erzeugen, die die Spiele brauchen, um rundzulaufen.

Dennoch hat sich der Markt der Handyspiele rasant entwickelt und stetig verbessert. Heute sind es nicht nur kleine Pixel-Spielereien wie Snake, die wir auf dem Handy spielen können. Auch Konsolenspiele können dank der modernen Technik auf einem leistungsstarken Smartphone laufen.

Wachsender Markt

Mit Spiele-Apps werden heute Milliardengeschäfte gemacht. Dank des hohen Gewinnpotentials des Mobile Gamings werden auch die für das Handy verfügbaren Spiele immer umfangreicher.

Mit Strategien wie In-Game Guthaben, mit dem man Gegenstände kaufen kann, oder Pay-to-win Funktionen, durch die hilfreiche Effekte oder mehr Spielzeit gekauft werden können, können es sich die Entwickler zudem leisten, viel Inhalt für wenig Geld anzubieten.

Hier locken sie die Spieler mit kostenfreien Versionen ihres Spiels, mit der Hoffnung, dass diese durch die In-App-Käufe in dem Spiel oder das Bedürfnis ohne Werbung und Einschränkungen weiterzuspielen bereit sind Geld zu zahlen.

Rund 2,3 Milliarden Euro haben deutsche Handyspieler im Jahr 2020 ausgegeben. Und das bei rund 250.000 der 500.000 verfügbaren Spiele, die kostenfrei zugänglich sind.