5 clevere Methoden, wie Unternehmen mit Fehlern umgehen sollten

Chef entschultigt sich beim Mitarbeiter
Chef entschultigt sich beim Mitarbeiter / ©ondondeposit/depositphotos.com

Irren ist bekanntermaßen menschlich. Jeder macht Fehler, da niemand perfekt ist. Da ist es schon sehr eigenartig, dass vielerorts eine Null-Fehler-Toleranz herrscht. Klar ist, dass Fehlschläge ernsthafte Folgen haben können, aber aus Missgeschicken lernt man auch. Im betrieblichen Umfeld sollten Fehler als Chance zur Verbesserung in einem Bereich verstanden werden, von dem man gar nicht wusste, dass Handlungsbedarf besteht. Die folgenden Methoden helfen dabei, von Irrtümern zu profitieren.

Jedes Unternehmen braucht positive Fehlerkultur!

Wer hofft, niemals zu scheitern, ist bereits gescheitert! Konsequente Fehlervermeidung ist zwar nachvollziehbar, aber niemals erstrebenswert. Und dennoch herrscht in vielen Unternehmen die Angst, etwas falsch machen zu können. Möglicherweise aus Angst davor, den Job zu verlieren, bestraft oder vor der Belegschaft bloßgestellt zu werden. Die Folge ist ein frustrierter Mitarbeiter, der weniger produktiv und motiviert ist. Damit hieraus kein Teufelskreis entsteht, braucht es eine positive Fehlerkultur!

In Unternehmen, in denen Fehler nicht abgestraft, sondern konstruktiv genutzt werden, liegt der Fokus auf stetiger Verbesserung, sodass Fehlschläge in gewisser Weise sogar willkommen sind, da so Optimierungspotenzial offenbar wird, was andernfalls womöglich unter den Teppich gekehrt worden wäre. Fehler offen anzusprechen, hilft zudem dabei, Ursachen schneller zu finden und zu beheben und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Gleichzeitig wächst das Vertrauen innerhalb des Teams. Mitarbeitende werden auch dann ernst genommen, wenn etwas schiefgeht – der ideale Nährboden für innovative Ideen, denn Stillstand entsteht dort, wo man sich für Fehler schämen muss.

Leitlinien festlegen, wie mit Fehlern umgegangen werden soll

Zur Errichtung einer positiven Fehlerkultur sollten zunächst ein paar Grundsätze notiert werden. Diese geben Aufschluss darüber, wie man betriebsintern Fehler definiert und wie damit umzugehen ist. Beschreibe auch, wie Mitarbeitende Vorfälle melden können oder sogar sollen, z. B. indem der Vorgesetzte informiert wird, ein Fehlerprotokoll ausgefüllt wird, etc. Parallel dazu sollte klar sein, wie die Lösungsfindung aussieht. Anstatt dem „Schuldigen“ eine Last aufzubürden, sollte gemeinsam an einem Strang gezogen werden.

Durch den offenen Umgang mit Fehlern kann zudem nachvollzogen werden, inwieweit ein Fehltritt zu Verbesserungen geführt hat. Auf diese Weise entstehen Erfolgsgeschichten, die gefeiert werden sollten!

Mit gutem Beispiel vorangehen

Die beste Fehlerkultur beginnt an der Spitze! Wenn Führungskräfte offen über eigene Fehlentscheidungen sprechen, verändert das die gesamte Atmosphäre. Eine Chefin, die zugibt, eine falsche Richtung eingeschlagen zu haben, wirkt authentisch und stärkt das Vertrauen.

Eine beliebte Methode, um das Thema Fehlerkultur präsent zu halten, sind wiederkehrende Meetings, in denen alle offen über ihre Erfahrungen sprechen können. Der Ton dabei sollte konstruktiv sein, nicht belehrend. So entsteht Raum für ehrliche Gespräche und wertvolle Ideen.

Belohnungen für Mitarbeiter

Wir alle leben in einer Gesellschaft, in der Fehler in der Regel nicht toleriert oder sogar bestraft werden. Einen Fehler offen anzusprechen, erfordert daher durchaus Mut. Um ein solches Verhalten zu fördern, ist es hilfreich, mutige Mitarbeiter für ihre Ehrlichkeit zu belohnen. Dies gilt natürlich nicht für vorsätzliches Fehlverhalten! Ein Lob innerhalb des Teams reicht hierbei völlig aus. Entstehen aus Fehlern Chancen zum Wachstum oder wird dadurch nachhaltiges Optimierungspotenzial aufgedeckt, darfs auch mal etwas mehr sein. Ein bedruckter Thermobecher mit Firmenlogo zum Beispiel oder Freikarte fürs Kino sind eine sehr wertschätzende Geste. Auf Loopper findest du viele Ideen für personalisierte Präsente, mit denen du deine Dankbarkeit ausdrücken kannst.

Lösungen statt Schuldige suchen

Wer nach einem Fauxpas in Stress und Panik verfällt, übersieht die Möglichkeiten, die sich ihm bieten. Die Suche nach einem Schuldigen verschärft das Problem zusätzlich und führt zu einem Vertrauensverlust, der nur schwer zurückzugewinnen ist. Sehr viel sinnvoller ist es hingegen, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen – ungeachtet davon, wer es verbockt hat! Generell ist ein Missgeschick selten auf eine einzige Person zurückzuführen. Solange keine böse Absicht vorliegt, handelt es sich meist um eine Verkettung von Umständen. Selbst interne Abläufe und Prozesse können Fehler begünstigen, wenn sie Schwachstellen aufweisen.

Nach einem Vorfall sollten die betreffenden Mitarbeiter zu einem kurzen Teamgespräch zusammenkommen. Ziel ist, zu verstehen, wie es dazu kam und was künftig anders laufen kann. So entsteht ein Lernprozess, der alle einbezieht.

Besonders wirkungsvoll ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Maßnahmen abzuleiten. Vielleicht braucht es ein neues Tool, eine zusätzliche Schulung oder eine einfachere Kommunikation zwischen Abteilungen. So spüren alle, dass aus Problemen etwas Positives entsteht, anstatt Unzulänglichkeiten, deren Ursachen meist sehr viel komplexer sind als mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, anzuprangern.

Aus Fehlern lernen alle

Erkenntnisse aus Fehlern sollten Erwähnung finden, sodass auch andere davon lernen können. Wenn jemand einen neuen Weg gefunden hat, ein Problem zu lösen, profitiert das gesamte Team davon. Deshalb lohnt es sich, dieses Wissen aktiv zu teilen. Workshops oder kurze Impulssessions können dabei helfen. Wichtig ist, dass die Lerninhalte praxisnah bleiben. Niemand braucht theoretische Belehrungen, sondern greifbare Beispiele.

Ein bewährter Ansatz ist ein internes Fehlerjournal. Dort werden Missgeschicke anonym gesammelt und die daraus gezogenen Lehren dokumentiert. Das wirkt zunächst ungewohnt, fördert aber langfristig das Verständnis für wiederkehrende Muster. So lernt das Unternehmen als Ganzes dazu, anstatt dass jeder für sich bleibt.

War dieser Beitrag hilfreich?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.8 / 5. Anzahl Bewertungen: 28

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.