Wie wichtig sind Kompressionsstrümpfe?

Wird vom Arzt die Therapie „Kompressionsstrümpfe“ angeordnet, hält sich die Begeisterung meistens in Grenzen. Dabei sind diese  Strümpfe richtige Alleskönner, die auch im Sport ihren Einsatz finden. Hier gibt es Antworten zu den häufig gestellten Fragen.

Wann zieht man Kompressionsstrümpfe an?

Kompressionsstrümpfe sind engmaschige und festsitzende Strümpfe, die durch ihre Druckausübung die Venen verengen und somit den Blutfluss zum Herz unterstützen und anregen. Bei einer Thrombose oder Venenschwäche hat sich diese Standardtherapie über Jahre hinweg bewährt.

Wie sinnvoll sind Kompressionsstrümpfe?

Äußerst sinnvoll, da sie effektiv bei der Behandlung helfen und zudem eine sehr kostengünstige und natürliche Möglichkeit darstellen, auf die Venen Einfluss zu nehmen. Zudem wirken sie nicht schädlich und stellen immer einen sicheren Start in die Behandlung dar.

Was ist der Unterschied zwischen Stütz- und Kompressionsstrümpfen?

Stützstrümpfe sind nur für präventive Zwecke geeignet, da sie nicht denselben Druck wie Kompressionsstrümpfe ausüben können. Für lange Flüge können die Stützstrümpfe beispielsweise angezogen werden, aber als Ersatz kann man diese allerdings nicht benutzen.

Wie zieht man Kompressionsstrümpfe an?

Die engen Strümpfe sind nicht immer so leicht anzuziehen, allerdings müssen sie perfekt sitzen, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Hierzu muss man den Strumpf auf links drehen, über den Fuß bis zur Ferse stülpen und diesen dann langsam das Bein hoch manövrieren. Wichtig: Nicht am Strumpfende ziehen, da das diesen ausleiert!
Um das Anziehen zu erleichtern, gibt es zudem Handschuhe mit Noppen. Diese schonen den Strumpf und erhöhen den Halt beim Anziehen. Für Menschen, die sich nicht so gut bücken können, gibt es zudem auch Apparaturen, die das Anziehen erleichtern.

Wann sollte man keine Kompressionsstrümpfe tragen?

Wenn sie nicht medizinisch notwendig sind. Sind sie das, kommt man auch an heißen Sommertagen nicht um sie herum. Allerdings gibt es auch ein paar Krankheitsbilder, bei denen die Kompressionsstrümpfe einen negativen Effekt hätten. Das betrifft alle die, die mit arteriellen Durchblutungsstörungen zu kämpfen haben, da die Arterien genauso wie die Venen im Bein gestaucht werden. Der Strumpf würde hier Schaden anrichten.

Muss man Kompressionsstrümpfe nachts tragen?

Zudem braucht man die Strümpfe auch nicht nachts zu tragen, da im Liegen das Blut leichter durch die Venen zum Herz gelangt. Im Stehen erschwert das jedoch die Schwerkraft, was hier den Kompressionsstrumpf nötig macht.

Kann es Nebenwirkungen bei Kompressionsstrümpfen geben?

Trägt man den ganzen Tag die engen Strümpfe, sorgt das dafür, dass die Haut austrocknet, was wiederum zu einem Jucken führt. Mit einem Eincremen am Abend lässt sich dagegen jedoch vorgehen. Weitere Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Gibt es unterschiedliche Klassen bei Kompressionsstrümpfen?

Ja, da nicht jeder Strumpf für jedes Bein geeignet ist. Einheitsgrößen gibt es in vier Klassen, die sich nach den Maßen des Beines und nach dem benötigten Druck richten. Häufig erfolgt aber auch eine Maßanfertigung, wenn man nicht in diese Klassen einsortiert werden kann.

Gibt es Kompressionsstrümpfe für Frauen und Herren?

Kompressionsstrümpfe gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Designs und somit natürlich auch für Männer und Frauen. Gerade Frauen können einen Kompressionsstrumpf häufig modisch im Outfit verstecken.

Wie funktionieren Kompressionsstrümpfe mit degressiver Kompression?

Die degressive Kompression besagt, dass der ausgeübte Druck nach obenhin abnimmt. Das ist der klassische Kompressionsstrumpf. Progressiv arbeitende Kompressionsstrümpfe werden nach oben hin enger und gelten als komfortabler zum Tragen.

Gibt es Kompressionsstrümpfe für Oberschenkel?

Um einen noch höheren Druck auf die Venen auszuüben, gibt es nicht nur Kniestrümpfe im Bereich der Kompression. Schenkelstrümpfe oder gar Strumpfhosen bearbeiten das ganze Bein und können so teils noch effektiver arbeiten.